Hintergrund:
Phantomschmerzen (PLP) treten nach Amputationen häufig auf und Betroffene leiden an
geringer Lebensqualität oder Medikamentenabhängigkeit. Strategien der physikalischen
und rehabilitativen Medizin, wie Spiegeltherapie oder Sensorisches Diskriminationstraining
mittels Elektrostimulation, nützten erfolgreich die Plastizität des Zentralnervensystems,
um pathologische funktionelle kortikale Veränderungen umzukehren und PLP zu lindern.
Ziel:
Diese Pilotstudie sollte untersuchen, ob heimbasiertes Taktiles Sensorisches Diskriminationstraining
(TDT) zu einer stärkeren Reduktion der Schmerzintensität führt, verglichen mit einer
standardisierten Massagetherapie.
Methodik:
Es wurden amputierte Personen (obere oder untere Extremität), welche unter PLP mit
einer Intensität von VAS 4/10 oder höher leiden, untersucht. Acht Patienten nahmen
an der Studie teil. Die Behandlungsphase dauerte zwei Wochen (15 Minuten täglich).
Die Untersuchungen fanden vor Therapiebeginn, am Ende der Behandlungsphase, zwei Wochen
danach sowie vier Wochen danach statt. PLP und deren Auswirkungen wurden mittels einer
deutschen Übersetzung des West Haven Multidimensional Pain Inventory (MPI-D) erforscht.
Ergebnisse:
In der TDT Gruppe kam es zu einer signifikant stärkeren Schmerzreduktion. Die Schmerzintensität
war, verglichen mit jener vor der Therapie, zu allen drei Messzeitpunkten signifikant
geringer.
Schlussfolgerungen:
TDT kann ein unkompliziertes, kostengünstiges, zeiteffektives und ungefährliches Konzept
zur anhaltenden Linderung von Phantomschmerzen darstellen.