Zusammenfassung
Die Konzepte zur Entstehung und Aufrechterhaltung neuropathischer Schmerzzustände
ermöglichen es, die potenziell relevanten Eigenschaften und Wirkmechanismen der Arzneistoffe
zu definieren, die zur Behandlung der unterschiedlichen Formen des neuropathischen
Schmerzes eingesetzt werden. Sie machen darüber hinaus verständlich, warum die zur
Behandlung von Nozizeptorschmerzen eingesetzten Pharmaka sich bei Formen des neuropathischen
Schmerzes als weniger wirksam erweisen. Auch werden Strategien erkennbar, wie diese
Ineffektivität überkommen und einer Tachyphylaxie des gewünschten analgetischen Effektes
begegnet werden kann. Es zeichnet sich als durchgängiges Prinzip ab, dass sich hoch
selektiv wirkende Pharmaka in der Therapie nicht bewähren, sondern gleichermaßen wirksame
und verträgliche Arzneimittel durch bestimmte Muster unterschiedlicher pharmakologischer
Effekte gekennzeichnet sind.
Summary
Major progress in research on the etiology and pathophysiology of neuropathic pain
allows to define targets and mechanisms of action of those drugs used to treat the
different forms of neuropathic pain. The concepts explain why drugs known to cause
analgesia in nociceptor pain are less active in neuropathic pain. Strategies can be
developed to change these less effective to active drugs und to avoid the development
of tachyphylaxis. The efforts to develop highly selective and most specific drugs
for treating neuropathic pain were successfull, the highly specific acting drugs are,
however, consistently causing intolerable side effects. A pattern of different pharmacological
activities seems to be required for equally effective and tolerable remedies.
Schlüsselwörter
Neuropathischer Schmerz - Arzneistoffe - Wirkmechanismus - pharmakologische Angriffspunkte
Keywords
Neuropathic pain - drug treatment - mode of action - targets of pharmacological intervention