Nervenheilkunde 2011; 30(03): 133-137
DOI: 10.1055/s-0038-1627785
Psychoonkologie
Schattauer GmbH

Psychoonkologische Interventionen

Wie erfolgreich sind sie? Article in several languages: deutsch | English

Authors

  • H. Faller

    1   Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie, Universität Würzburg
  • P. Herschbach

    2   Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Technische Universität München
Further Information

Publication History

Eingereicht am: 26 September 2010

angenommen am: 14 October 2010

Publication Date:
23 January 2018 (online)

Zusammenfassung

Dieser Beitrag bietet ein selektives Literaturreview zur Effektivität psychoonkologischer Interventionen. Die bei Krebskranken am häufigsten untersuchten Interventionen sind supportiv-expressive (psychodynamische) und kognitiv-verhaltenstherapeutische Therapien sowie psychoedukative Programme. Diese Ansätze unterscheiden sich weniger in ihren Inhalten als in den Techniken, insbesondere dem Grad der Strukturierung. Wenngleich generell Evidenz für die Wirksamkeit dieser Interventionen vorliegt, kommen Reviews teilweise zu inkonsistenten Bewertungen. Metaanalysen erbrachten Effektstärken in einem breiten Spektrum, das von kleinen bis zu großen Effekten reicht. Am erfolgreichsten scheinen strukturierte psychoedukative Interventionen zu sein. Als Mediatoren, die die Wirkung psychoedukativer Interventionen auf psychisches Befinden und Lebensqualität vermitteln, wurden eine höhere Selbstwirksamkeit, ein besseres Selbstwertgefühl und weniger intrusive Gedanken identifiziert.