Zusammenfassung
Mit einer Inzidenz von etwa 20/100 000 pro Jahr stellen hirneigene Tumoren eine seltene
und in vielen Fällen nicht heilbare Erkrankung dar. Die häufigsten hirneigenen Tumoren
bei Erwachsenen neben Meningeomen sind Gliome (30% aller Hirntumoren), mehr als die
Hälfte der Gliome sind Glioblastome. Auch vermeintlich niedermaligne Hirntumoren können
infiltrierend wachsen, eine kurative Behandlung wird dadurch unmöglich. Nachdem sich
das Stammzellkonzept bezüglich Tumorentstehung und -resistenz durchgesetzt hat, konnte
gezeigt werden, dass genetische Veränderungen an der Entstehung und Progression von
Hirntumoren beteiligt sind. Von klinischer Relevanz sind drei molekulare Marker: 1p-/19q-Co-Deletion,
Methylierung von MGMT und Mutation von IDH-1 und -2. Die Operation bildet neben der
Diagnosesicherung den ersten Teil der Therapie, der sich je nach Entität noch eine
weitere Stahlen- und/ oder Chemotherapie anschließen kann. In den vergangenen Jahren
konnte gezeigt werden, dass das Resektionsausmaß ein signifikanter Faktor für die
weitere Prognose darstellt. Die Therapie von Hirntumorpatienten sollte an neurochirurgischen
Zentren mit genügend Expertise erfolgen, da der technische Aufwand hoch ist und nicht
in allen Kliniken zur Verfügung steht.
Summary
Brain tumors occur with an incidence of 20/100 000 per year. It is a rare and in most
of the cases incurable disease. Meningiomas and gliomas represent 30% of all brain
tumors. More than the 50% of the gliomas are glioblastomas and low grade gliomas undergo
often a transformation to high grade tumors. Recently, the stem cell concept has been
accepted as the most likely pathophysiological mechanism in malignant brain tumors
with resulting implications for posttreatment glioma recurrence. On the other hand,
it has been shown that molecular markers like 1p/19q, mutations in IDH-1 and -2 MGMT
are involved in development and progression of brain tumors. Tumor resection or biopsy
aiming a diagnostic confirmation is the first step in management and therapy, followed
by further individual radio- and/or chemotherapy depending on the entity of the tumor.
Recent findings show that extent of resection is a significant factor for the prognosis.
Today, treatment and follow-up of primary brain tumors should be performed in specialized
neurosurgical centers with sufficient expertise in regard of the personal and technical
effort.
Schlüsselwörter
Hirneigene Tumoren - Gliome - Pathogenese - Diagnostik - operative Therapie
Keywords
Braintumor - glioma - pathogenesis - diagnostics - surgical therapy