Hintergrund:
Die Anzahl der durch die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) betriebenen
Pollenmessstationen in Bayern ist in den letzten Jahren von fünf Fallen im Jahr 2010
auf mittlerweile drei Pollenfallen zurückgegangen. Dies, in Verbindung mit dem Aufkommen
neuer Technik, war der Anlass für die Planungen, die Infrastruktur der Pollenmessungen
in Bayern dauerhaft durch die Öffentliche Hand zu betreiben.
Das Vorhaben ePIN ist Teil der bayerischen Klimaanpassungsstrategie und wird im Auftrag
des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) sowie des Bayerischen
Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) federführend durch das
Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Unterstützung
des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) umgesetzt.
Methodik:
Seit kurzem sind neue Techniken mit automatisierter Pollenzählung und -charakterisierung
verfügbar. Statt manuell Daten aus der Vergangenheit einzuspeisen, können diese den
Wetterdiensten elektronisch in kurzen zeitlichen Intervallen zur Verfügung gestellt
werden. In Bayern werden derzeit acht elektronische Pollenmonitore in den folgenden
Landkreisen in Bayern aufgestellt: Altötting, Feucht, Garmisch-Partenkirchen, Hof,
Marktheidenfeld, Mindelheim, München und Viechtach. ePIN wird unterstützt von den
ansässigen Gesundheitsämtern.
Ergebnisse:
Im ePIN Projekt werden die folgenden Ergebnisse erwartet:
-
eine grundlegende Verbesserung der Qualität der Pollenflugvorhersage in Bayern
-
eine substantielle Verbesserung der Datenlage für die allergie- und gesundheitsbezogene
Klimaforschung sowie
-
eine langfristige Verbesserung der bayernweiten Datengrundlage zum Klimamonitoring
In Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Rechen-Zentrum werden die Pollendaten aus ePIN der
Bevölkerung auf der LGL Website kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch die an ePIN
beteiligten Institutionen (unter anderem Kliniken und Gesundheitsämter) haben die
Möglichkeit, die Pollendaten in Ihre Website zu integrieren.
Ausblick:
Derzeit werden vom LGL bereits erste Befragungen zur Nutzung von Umweltinformationsdiensten
inklusive Pollenflugvorhersage durchgeführt. Mithilfe von ePIN soll darüber hinaus
erforscht werden, inwiefern die Pollenflugvorhersagen in Bezug auf Therapien von Allergien
genutzt werden. Auch die Machbarkeit einer Studie zu den Auswirkungen eines durch
den Klimawandel veränderten Pollenflugs auf Sensibilisierungen wird vom LGL bereits
in einem Pilotprojekt (SEAL) erforscht.