Einleitung:
Durch die Tracheotomie werden während der Inspiration die oberen Atemwege umgangen
und die Atemluft durch die fehlende Befeuchtung, Reinigung und Erwärmung nicht mehr
präkonditioniert, was zu Irritationen der unteren Atemwege führt. Trotz verschiedener
Inhalationsstrategien gibt es bisher keine allgemein anerkannten Empfehlungen zur
strukturierten Behandlung dieses Patientengutes.
Methoden:
Die randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studie verglich lokal applizierte
Liposomen (LipoAerosol©) mit der Inhalation von physiologischer Kochsalzlösung (NCT02157129).
Blut und Trachealsekret wurden zur Bestimmung inflammatorischer Parameter an Tag 1,
3 und 10 nach Tracheotomie gewonnen (primärer Endpunkt). Die Frequenz der Absaugmanöver
wurde dokumentiert und die Beschaffenheit des Tracheobronchialsystems und des Trachealsekretes
wurden beurteilt (sekundäre Endpunkte).
Ergebnisse:
Sowohl in den experimentellen (LipoAerosol©) als auch in den Placebo-Arm wurden jeweils
50 Patienten eingeschlossen. Es zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich der demographischen
und klinischen Parameter zum Zeitpunkt des Einschlusses. Der IL-6-Wert im Trachealsekret
konnte im experimentellen Arm im Vergleich zur Placebogruppe stärker reduziert werden
(p = 0,02). Die erhobenen klinischen Parameter zeigten in der LipoAerosol©-Gruppe
verglichen mit der Placebogruppe eine ausgeprägtere Verbesserung (p = 0,04).
Schlussfolgerungen:
Die Inhalation mit Liposomen ermöglichte die Aufrechterhaltung der funktionellen Integrität
des Tracheobronchialsystems bei frisch tracheotomierten Patienten, was sich in der
stärkeren Reduktion des IL-6 Wertes im Trachealsekret manifestierte.