Einleitung:
Die rezidivierende respiratorische Papillomatose (RRP) ist eine seltene chronische
Erkrankung viraler Ätiologie, die durch das multiple Auftreten von Papillomen im respiratorischen
Trakt gekennzeichnet ist. Es handelt sich prinzipiell um eine gutartige Erkrankung,
die aber aggressiv verlaufen kann und bei Ausbreitung in die untere Atemwege oder
Kanzerisierung sogar letal sein kann. Es gibt bisher keine definitive Therapie und
die HPV-Impfung (Gardasil®) als erste Immuntherapie für HPV-bedingte Erkrankungen,
stellt eine gute adjuvante Option für die Papillomatose dar.
Material und Methoden:
Patienten mit RRP wurden zusätzlich zur chirurgischen Abtragung der Papillome adjuvant
mit Gardasil® oder Gardasil-9® (nach Juni 2016) behandelt. Es wurden die Intervalle
und die Operationsanzahl pro Jahr vor der Impfung und nach der Impfung berechnet.
Ergebnisse:
Insgesamt wurde die Impfung bei 20 Patienten initiiert und bisher bei 18 Patienten
abgeschlossen. Komplikationen nach der Impfung traten bei keinem Patienten auf. Der
Beobachtungszeitraum betrug durchschnittlich 36,2 Monate (5 – 110 Monate). Rezidive
wiesen 8 Patienten auf und 8 Patienten (50%) sind rezidivfrei. Auch bei Patienten,
bei denen Rezidive auftraten kam es zu einer Verlängerung der Rezidivintervalle und
zu einer statistisch signifikanten Minderung der Operationsanzahl pro Jahr.
Schlussfolgerung:
Die adjuvante Verabreichung der Gardasil®-Impfung bei RRP, kombiniert mit der chirurgischen
Abtragung der Papillome, kann zu der besseren lokalen Kontrolle der RRP mit Verlängerung
der Rezidivintervalle und Minderung der Operationen/Jahr führen.