CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S201
DOI: 10.1055/s-0038-1640406
Abstracts
Otologie: Otology

Der Floating Mass Transducer als Mikrofon – eine Möglichkeit zum voll-implantierbaren CI?

S Kaulitz
1   HNO Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
,
M Cebulla
1   HNO Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
,
A Bahmer
1   HNO Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
1   HNO Universitätsklinik Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Konventionelle elektromagnetische Lautsprecher können auch als Mikrofon verwendet werden. Die Eigenschaften des Wandlers sind allerdings auf die Wiedergabe ausgelegt. Sollte auch der Floating Mass Transducer (FMT) der Vibrant®Soundbrige® als Mikrofon nutzbar sein, ergäben sich interessante Anwendungsmöglichkeiten z.B. als Mikrofon eines voll-implantierbaren CI.

    Material und Methoden:

    An einem Gehörgangs-Trommelfell-Modell erfolgten Messungen mit dem FMT als Mikrofon. Geeichte Testsignale eines Audiometer (Sinustöne, CCITT-Rauschen, Chirp- und Klick-Signale) wurden über ein Frequenzspektrum von 250 Hz bis 8 kHz in verschiedenen Lautstärken über einen Einsteckhörer (EAR3A) dargeboten. Der FMT war auf dem künstlichen Trommelfell in Form des Direct Drive Stimulators angekoppelt und diente einer professionellen Digital Audio Workstation (Studio One, Fa. Presonus) als Mikrofon. Die so aufgenommenen Signale wurden in ihrer Lautstärke und dem Frequenzspektrum analysiert. Zudem wurden mit gleichem Versuchsaufbau Musikstücke und Sprache aufgenommen.

    Ergebnisse:

    In allen Frequenzen lag das Nutzsignal über dem Grundrauschen. Der Frequenzgang des FMT war nicht linear. Die Empfindlichkeit stieg von 250 Hz bis zu einem Maximum bei 1,5 – 2 kHz stetig an und nahm hin zu 8 kHz wieder ab. Die Aufzeichnung von Musik- und Sprachsignalen gelang in verständlicher Qualität.

    Diskussion:

    Der FMT ist als Mikrofon nutzbar. Die nicht lineare Aufnahmecharakteristik konnte im Modelversuch durch entsprechende Klangbearbeitung ausgeglichen werden konnte. Damit besteht die interessante theoretische Möglichkeit des Einsatzes als Mittelohrmikrofon z.B. i.R. eines voll implantierbaren CI. Messungen am Felsenbein mit einer FMT-Ankopplung entsprechend der realen klinischen Versorgung erfolgen derzeit.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. med. Stefan Kaulitz
    HNO Universitätsklinik Würzburg,
    Josef-Schneider-Str 11, 97080,
    Würzburg

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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