Einführung:
Die exakte Positionierung der Cochleaimplantatelektrode in der Scala tympani ist für
das zufriedenstellende Hörvermögen unumgänglich. Knickt die Elektrode oder die Spitze
der Elektrode ab, führt dies zu einem schlechteren Hörvermögen. Die intracochleäre
Lage kann intra- oder postoperativ radiologisch bestimmt werden. Ziel der vorliegenden
Studie war es elektrophysiologische Besonderheiten zu identifizieren, die das Abknicken
der Elektrode charakterisieren.
Material und Methoden:
In einer retrospektiven Untersuchung wurden Patienten an drei Standorten eingeschlossen,
bei denen ein Elektroden- oder Tipfoldover perimodiolärer Elektroden radiologisch
identifiziert wurden. Der Umschlagpunkt der Elektrode wurde identifiziert und charakterisiert
und die intraoperativ erhobenen Auto-NRTs hinsichtlich Auffälligkeiten evaluiert.
Ergebnisse:
Elektrophysiologische Auffälligkeiten zeigen sich zum einen elektrodenspezifisch und
zum anderen hinsichtlich der Richtung des Umschlagpunktens. Voluminöse Elektroden
zeigen größere elektrophysiologische Auffälligkeiten, wohingegen schmale Elektroden
elektrophysiologisch weniger auffällig sind.
Diskussion:
Die Cochleaimplantatversorgung stellt eine wichtige Größe für die auditorische Rehabilitation
sowohl bei bilateraler als auch bei unilateraler Ertaubung dar. Perimodioläre Elektroden
können während der Insertion umknicken und so das audiologische Outcome negativ beeinflussen
sowie zu Schwindel und Facialiscostimulationen führen. Elektrophysiologisch zeigen
sowohl die voluminösen als auch schmale Elektrode Auffälligkeiten. Zu bedenken sind
jedoch die Ausdehnung der 'Dead regions' der Spiralganglien.