Einleitung:
Cholesterolgranulome gehören zu den häufigsten gutartigen Tumore im Bereich der Felsenbeinspitze
und präsentieren sich häufig mit uncharakteristischen Symptomen. Die exponierte Lage
stellt den HNO-Chirurg vor eine Reihe intraoperativer Probleme, die Wahl des passenden
Zugangsweges ist daher von besonderer Bedeutung.
Methoden:
In der retrospektiven Auswertung von Cholesterolgranulomen der Felsenbeinspitze wurden
neun Patienten hinsichtlich ihres chirurgischen Zugangsweges (transsphenoidal vs.
infralabyrinthär) und deren postoperativen Symptomen miteinander verglichen.
Ergebnisse:
In 3 Fällen, in denen der transsphenoidale Zugang gewählt wurde, zeigten sich alle
Patienten beschwerdefrei, wobei die postoperative Funktion des Innenohres als auch
des Gleichgewichts uneingeschränkt blieb. Die Beschwerdefreiheit wurde auch bei den
6 Patienten, die mittels infralabyrinthärem Zugang operiert wurden, erreicht. Bei
erhaltener Innenohrfunktion erfolgte die Behandlung der Schallleitungsschwerhörigkeit
mittels Vibrant Soundbridge in 3 Fällen, 2 Patienten erhielten herkömmliche Hörgeräte
und ein Patient wurde durch eine TORP versorgt.
Diskussion:
Sowohl die Anatomie der Felsenbeinspitze als auch dessen Pathologie sollten den operativen
Zugang des Chirurgen bestimmen. Der navigierte transsphenoidale und infralabyrinthäre
Weg stellen unserer Meinung nach, beide eine sichere Alternative dar.