Einleitung:
Die meisten CIs verwenden biphasische Rechteckimpulse zur Stimulation des Hörnervens.
Die durch den Impuls übertragene Ladungsmenge, die zur Wahrnehmung eines angenehmen
Höreindrucks führt, ist individuell und für jede cochleäre Elektrode verschieden.
Bestimmt wird die Ladungsmenge durch die Amplitude und die Dauer des Pulses. In einigen
Fällen geht mit dieser Stimulation auch eine unerwünschte Reizung des Gesichtsnervens
einher, die sich meist in einem sichtbaren und fühlbaren Zucken des Augenlids oder
des Mundwinkels äußert. In Untersuchungen von Bahmer et. al. (2016) konnte in einigen
Fällen mittels der Stimulation mit triphasischen Pulsen eine Reizung des Gesichtsnervens
reduziert oder verhindert werden. Die Möglichkeit zur Nutzung von triphasischen Stimulationsimpulsen
ist seit geraumer Zeit auch in der klinischen Routine möglich. Es wird über erste
Erfahrungen aus der klinischen Routine berichtet.
Material und Methode:
Bisher wurden elf Patienten mit Hörprogrammen, die auf der Basis von triphasischen
Impulsen arbeiten, versorgt. Der Erfolg stellt für die klinische Routine die Reduzierung
der Reizung des Gesichtsnervens dar. Das Ergebnis wird kategorisiert in verhindert,
verringert, unverändert oder verstärkt. Darüber hinaus werden zwei Einzelfälle analysiert,
anhand derer versucht wird mögliche Ursachen für Erfolg oder Misserfolg der tripasischen
Stimulation abzuleiten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung:
Bei acht der elf Patienten konnte durch den Einsatz von triphasischen Pulsen die Gesichtsnervreizung
reduziert werden. Einem Patienten mit einer besonders niedrigen Reizschwelle konnte
jedoch nicht geholfen werden. Bei Fazialisstimulation wird aufgrund der bisherigen
Erfahrungen die Umstellung auf die Stimulation mit triphasischen Pulsen empfohlen.