CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S254
DOI: 10.1055/s-0038-1640590
Abstracts
Otologie: Otology

Die subjektive Beeinträchtigung durch Schwindel unterschiedlicher Ätiologie

D Schröder
1   Charité Berlin, Berlin
,
J Lilienthal
2   Klinik für Hals – Nasen – Ohrenheilkunde der Charité Berlin Campus Benjamin Fran, Berlin
,
U Schönfeld
2   Klinik für Hals – Nasen – Ohrenheilkunde der Charité Berlin Campus Benjamin Fran, Berlin
,
V Hofmann
2   Klinik für Hals – Nasen – Ohrenheilkunde der Charité Berlin Campus Benjamin Fran, Berlin
,
A Pudszuhn
3   Klinik für Hals – Nasen – Ohrenheilkunde der Charité Berlin CBF, Berlin
› Author Affiliations
 
 

    Für die sinnvolle Koordinierung und Interpretation von Bewegung, Körperhaltung und visueller Information benötigt das Gehirn Informationen über die Lage des Körpers im Raum in Relation zur bewegten Umgebung. Störungen dieses multimodalen Systems haben häufig unterschiedliche Ursachen. Patienten mit dem Symptom „Schwindel“ fühlen sich oft deutlich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Ein geeignetes Messinstrument für die subjektive Beeinträchtigung durch Schwindel stellt der DHI (Dizziness Handicap Inventory) dar. Ziel der Untersuchung ist, zu zeigen, in welcher Weise die verschiedenen Ursachen für Schwindelbeschwerden den Leidensdruck der Patienten beeinflussen.

    In einer retrospektiven Studie wurden im Zeitraum von 12 Monaten 150 Patienten mit unklaren chronischen Schwindelbeschwerden an einer HNO Klinik untersucht. Der Altersmittelwert der Patientengruppe betrug 58 Jahre SD ± 17 Jahre mit einem Median von 59 Jahren (Spannw. 15 bis 93 Jahre). Es wurden 100 Frauen und 50 Männer untersucht. Die Diagnostik ermöglichte eine Einteilung in unterschiedliche ätiologische Gruppen denen jeweils ein Beeinträchtigungsgrad nach DHI zugeordnet werden kann. Es konnte nachgewiesen werden, dass kombiniert periphere und psychosomatische Störungen mit dem höchsten physischen und funktionellen Beeinträchtigungsgrad einhergehen. Die höchste emotionale Beeinträchtigung wird von Patienten mit peripherer, neurologischer und psychosomatischer Störung angegeben.

    Der Einsatz des DHI-Fragebogen in der Schwindeldiagnostik ermöglicht die Objektivierung der durch den Schwindel bestehenden Alltagsdefizite und den Vergleich von Therapiekonzepten für spezifische Schwindelentitäten. Insbesondere bei kombinierten Störungen wird der höchste subjektive Beeinträchtigungsgrad in jeweiligen Ebenen erreicht.


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    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Daniel Schröder
    Charité Berlin,
    Hindenburgdamm 30, 12200,
    Berlin

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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