Einleitung:
Die Ertaubung ist ein mögliches Symptom bei Vorliegen eines Akustikusneurinoms. Eine
Möglichkeit der Hörrehabilitation bei den betroffenen Patienten stellt die Versorgung
mit einem Cochleaimplantat (CI) dar. Hierbei stellt sich unter anderem die Frage,
wie die audiologischen Ergebnisse nach operativer Therapie und simultaner Cochleaimplantation
ausfallen.
Material & Methoden:
Es wurde eine retrospektive Datenbankanalyse über den Zeitraum ab 2007 durchgeführt.
Eingeschlossen wurden Patienten mit einem diagnostizierten Akustikusneurinom, bei
denen im Rahmen der operativen Sanierung ipsilateral eine simultane Cochleaimplantation
in der HNO-Universitätsklinik Würzburg durchgeführt wurde.
Ergebnisse:
Fünf Patienten mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren zum OP-Zeitpunkt entsprachen
den Einschlusskriterien. Das Tumorstadium lag in drei Fällen bei T1, in zwei Fällen
bei T2. Alle Patienten erhielten eine translabyrinthäre Akustikusneurinomexstirpation
mit simultaner CI-Implantation. Hiervon hatte ein Patient keinen Höreindruck über
das CI, zwei erzielten ein zufriedenstellendes Sprachverständnis und zwei befanden
sich noch in der frühen Hörrehabilitation. In den cMRT-Kontrollen, die bislang von
drei Patienten durchgeführt wurden, zeigten sich deutliche, CI-bedingte Artefakte.
Hierbei ergab sich bei eingeschränkter Beurteilbarkeit jeweils kein Anhalt für ein
Tumorrezidiv.
Diskussion:
Die simultane Versorgung mit einem CI im Rahmen der translabyrinthären Akustikusneurinomexstirpation
kann eine zufriedenstellende Option zur Hörrehabilitation sein. Die eingeschränkte
Möglichkeit der MRT-Nachsorge nach Cochleaimplantation sollte bei der präoperativen
Beratung betroffener Patienten miteinbezogen werden.