CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S284-S285
DOI: 10.1055/s-0038-1640698
Abstracts
Otologie: Otology

Risikoabschätzung der Magnetverschiebung bei Cochlea-Implantat-Patienten bei Durchführung einer kernspintomographischen Untersuchung

E Wolf
1   HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
,
J Hornung
2   Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Erlangen
,
H Iro
2   Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Erlangen
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Die Durchführung einer kernspintomographischen Untersuchung bei Patienten, die mit einem Cochlea-Implantat versorgt wurden, ist strengen Indikationsstellungen vorbehalten. Im klinischen Alltag ist eine solche Konstellation jedoch keine Seltenheit, so dass es oftmals infolge der MRT-Untersuchung zu Beeinträchtigungen und Beschwerden kommt, die eventuell auch eine operativen Revision erforderlich machen. Dies kann auch der Fall sein wenn vor der kernspintomographischen Untersuchung ein Druckverband angelegt wurde.

    Methoden:

    Mithilfe eines Fragebogens wurde evaluiert ob es nach Durchführung einer Magnetresonanztomografie bei Trägern eines Cochlea-Implantates zu Beeinträchtigungen und Beschwerden kam. Ebenso wurde erfasst, ob vorab ein Druckverband angelegt worden war.

    Ergebnisse:

    Bei insgesamt 20 der befragten CI-Träger (Gesamtzahl 110) wurde eine MRT-Untersuchung durchgeführt. Bei 13 dieser Patienten kam es trotz vorheriger Anlage eines Druckverbandes zu Problemen wie Magnetdislokation, Druckgefühl, Schmerzen, Tinnitus und Schwindel. Bei zwei Patienten musste die MRT-Untersuchung abgebrochen werden.

    Schlussfolgerung:

    Die erhobenen retrospektiven Daten zeigen, dass es bei CI-Trägern, die sich einer kernspintomographischen Untersuchung unterziehen, es trotz Anlage eines Druckverbandes zu Komplikation im Sinne von Missempfindungen, Schmerzen, sowie Magnetdislokation kommen kann. Eine ausführliche Beratung des Patienten vor Durchführung einer MRT-Untersuchung, sowie eine strenge Indikationsstellung sollte unbedingt beachtet werden.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Dr. med. Elke Wolf
    HNO-Klinik Erlangen,
    Waldstr.1, 91054,
    Erlangen

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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