Einleitung:
Aufgrund der mangelnden Elastizität der Kopfhaut, stellt der Verschluss von Skalpdefekten,
insbesondere nach Tumorresektionen, die einen ausreichenden Sicherheitsabstand bedingen,
eine chirurgische Herausforderung dar. Kosmetisch am günstigsten ist der Primärverschluss,
der nur bei kleineren Defekten möglich ist oder die Defektdeckung mittels lokaler
Lappenplastiken verschieden großen Ausmaßes. Eine ultima ratio stellen aufwändige
mikrovaskuläre anastomosierte Transplantate zur Defektdeckung dar.
Methoden:
Die klinikinterne elektronische Patientenakte (ePA) wurde nach Patienten, die eine
Defektdeckung mittels Verschieberotationsplastik (VRP) in den letzten fünf Jahren
in unserer Klinik erhielten, durchsucht und die Daten hinsichtlich Defektgröße, Ausmaß
der Rotationsplastik, OP-Dauer, Dauer der Wundheilung und lokaler Tumorkontrolle ausgewertet.
Ergebnisse:
Im genannten Zeitraum wurden 20 Defektdeckungen im Bereich der Kopfhaut mittels verschiedener
VRPs (einfache + gegenläufige (eg) VRP, n = 8; „Windmühlenplastik“ (WP), n = 12) durchgeführt.
Die durchschnittliche Defektgröße lag bei den egVRPs bei 10,3 (± 4,5)cm2 und bei den WPs bei 22,6 (± 7,2)cm2. Die durchschnittliche OP-Dauer betrug bei den egVRPs 60 (± 21)min und bei den WPs
92,4 (± 32,4)min.
Die Dauer der Wundheilung lag bei den egVRPs bei 2,1 (± 0,3) Wochen und bei den WPs
bei 4,6 (± 3,7) Wochen. Über einen Nachbeobachtungszeitraum von 27,6 (± 19,6) Monaten
zeigte sich in allen Fällen kein Lokalrezidiv.
Schlussfolgerung:
Auch bei größeren Defekten im Bereich der wenig elastischen Kopfhaut stellen die lokalen
Verschiebrotationsplastiken eine gute Möglichkeit des Defektverschlusses bei moderater
OP-Dauer und akzeptabler Wundheilungszeit dar.