CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S347-S348
DOI: 10.1055/s-0038-1640923
Abstracts
Rhinologie: Rhinology

Dermoidzyste des linken Siebbeins

NE Tecle
1   Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
1   Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
,
K Radeloff
1   Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
,
K Ernestus
2   Institut für Pathologie der Universität Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Dermoidzysten sind seltene, entwicklungsbedingte Malformationen, die Anteile von Ektoderm und Mesoderm enthalten. Die Zystenwand besteht aus mehrschichtigem, verhornendem Plattenepithel und Hautanhangsgebilden, das Zystenlumen ist mit abgeschilferten Epithelien, Talg und Haaren gefüllt. Sie entstehen durch den Einschluss von in die Tiefe verlagertem Hautgewebe an embryonalen Fusionslinien, v.a. der frontalen Suturen.

    Fallbericht:

    Eine 30-jährige Patientin stellte sich mit einem seit 6 Jahren bestehendem, klinisch nicht verschieblichem, prall-elastischem Tumor im linken medialen Augenwinkel vor. Visus sowie Bulbusmotilität waren unbeeinträchtigt. Die CT- und MRT-Untersuchungen ergaben eine 22 × 11 × 16 mm große Raumforderung mit fett-typischen Dichtewerten von den vorderen linksseitigen Ethmoidalzellen bis in den medialen Augenwinkel reichend. Die knöchernen Begrenzungen der medialen Orbita sowie zur Frontobasis waren nicht sicher abgrenzbar. Es erfolgte die vollständige Exstirpation der Raumforderung aus dem Siebbein über einen Kilianschnitt. Intraoperativ wurden ein Defekt der Frontobasis und ein intrakranielles Einwachsen des Tumors ausgeschlossen. Die Lamina papyracea war zum Teil aufgebraucht. Der Tumor selbst enthielt seröses Sekret, Talg sowie einen soliden Anteil mit Haaren. Die histologische Aufarbeitung bestätigte den klinischen Verdacht einer Dermoidzyste.

    Fazit:

    Nasale Dermoidzysten werden meist aufgrund ihrer oberflächlichen Lage früh im Kleinkindesalter mit einer sicht- und tastbaren Schwellung auffällig, sollten aber auch bei älteren Patienten als Differentialdiagnose bedacht werden. Eine präoperative Diagnostik mit CT und MRT ist zum Ausschluss einer möglichen intrakraniellen Ausdehnung und zur Planung des Zugangsweges unerlässlich.


    #

    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Nyat-Eyob Tecle
    Univ.-HNO-Klinik Würzburg,
    Josef-Schneider-Str. 11, 97080,
    Würzburg

    Publication History

    Publication Date:
    18 April 2018 (online)

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