Rofo 2018; 190(S 01): S57
DOI: 10.1055/s-0038-1641410
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

3-Material-Dekomposition basierend auf Dual-Layer Spektraldetektor-CT für die Detektion von Knochenmarködemen bei Patienten mit Wirbelkörperfrakturen im Vergleich zur MRT

Authors

  • B Schwaiger

    1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • A Gersing

    1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • J Hammel

    1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • K Mei

    1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • F Kopp

    1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • J Kirschke

    2   Klinikum rechts der Isar der TU München, Abteilung für Neuroradiologie, München
  • E Rummeny

    1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • K Wörtler

    1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • T Baum

    3   Abteilung für Neuroradiologie, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
  • P Noël

    1   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Es sollte untersucht werden, ob Knochenmarködeme und somit frische Wirbelkörperfrakturen nach einer 3-Material-Dekomposition basierend auf spektralen Dual-Layer CT-Bilddaten (SDCT) adäquat diagnostiziert werden können.

    Material und Methoden:

    28 Patienten (Alter 70 ± 14 Jahre, 18 weiblich) mit akuten (n = 41) und chronischen (n = 19) osteoporotischen thorakolumbalen Frakturen, bestätigt mittels MRT (Signalverhalten in STIR-Sequenzen), wurden auf einem SDCT-System (Philips IQon) untersucht. Mithilfe eines eigens entwickelten Algorithmus wurden die Bilddaten in Kalzium-, Ödem- und Fett-äquivalente Dichte-Maps zerlegt. Zwei für klinische und MR-Befunde verblindete Radiologen evaluierten diese anhand einer Likert-Skala (1 = kein Ödem; 2 = wahrscheinlich kein Ödem; 3 = wahrscheinliches Ödem; 4 = sicheres Ödem). Genauigkeit, Sensitivität und Spezifität für die Identifikation akuter Frakturen (Likert-Skala, 3 oder 4) wurden berechnet, wobei der MRT-Befund als Referenz diente.

    Ergebnisse:

    Für die Identifikation frischer Frakturen zeigte die konventionelle CT eine Sensitivität von 63% und Spezifität von 84%, wohingegen die Sensitivität (95%) und Spezifität (90%) von SDCT-basierten Dichte-Maps jeweils substantiell höher war. Die Genauigkeit konnte von 70% auf 93% verbessert werden. Die Radiologen erachteten eine zusätzliche MRT zur Altersbestimmung indiziert in 60% (basierend auf konventionellem CT) und 28% (basierend auf SDCT-basierten Dichte-Maps) der Fälle. Die Interreader-Übereinstimmung war hoch für die Identifikation von Frakturen basierend auf konventionellen (ICC, 0.79 [95% Konfidenzintervall, 0.68 – 0.87]) und SDCT-Bilddaten (ICC, 0.95 [0.92 – 0.97]).

    Schlussfolgerungen:

    Die Material-Dekomposition basierend auf spektralen Dual-Layer CT-Bilddaten konnte die Genauigkeit der Alterseinschätzung von Wirbelkörperfrakturen substantiell verbessern, mit einer hohen Interreader-Übereinstimmung. Die Technik könnte Patienten daher künftig zusätzliche Untersuchungen ersparen und die Diagnostik von Wirbelkörperfrakturen verbessern.


    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.