Rofo 2018; 190(S 01): S67
DOI: 10.1055/s-0038-1641440
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bedeutung der Jod- und Fettquantifizierung zur Differenzierung von Nebennierenadenomen und Nebennierenmetastasen unter Verwendung der Dual-Source Dual-Energy Computertomografie

S Martin
1   Zentrum der Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
M Albrecht
1   Zentrum der Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
L Lenga
1   Zentrum der Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
T Vogl
1   Zentrum der Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
,
J Wichmann
1   Zentrum der Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Genauigkeit der Jod- und Fettquantifizierung im Hinblick auf die Differenzierung von Nebennierenadenomen und -metastasen unter Verwendung der Dual-Source Dual-Energy Computertomografie (DECT) zu untersuchen.

    Material und Methoden:

    In diese Studie wurden retrospektiv 62 Patienten (38 Männer und 24 Frauen; Durchschnittsalter: 69,1 Jahre) eingeschlossen, die eine klinisch indizierte DECT Untersuchung des Abdomens in einem Dual-Source-Scanner der dritten Generation erhalten haben. Für jede Nebennierenläsion wurden native Abschwächungswerte sowie die Ioddichte und der Fettanteil gemessen. Als Referenzstandard für alle Nebennierenläsionen dienten sowohl ergänzende MRT, PET/CT und Follow-up Untersuchungen sowie histopathologische Analysen. Die Mittelwerte der nativen Abschwächungswerte sowie die Materialdichten wurden zwischen Adenomen, Metastasen und normalen Nebennierengewebe verglichen. Darüber hinaus wurde die diagnostische Genauigkeit für die Differenzierung von Nebennierenadenomen und -metastasen analysiert.

    Ergebnisse:

    Die Joddichte und der Fettanteil unterschieden sich signifikant zwischen Nebennierenadenome (1,3 ± 0,4 mg/ml und 34,2 ± 12,6%), -metastasen (3,2 ± 1,4 mg/ml und 10,7%± 7,8%) und normalen Nebennieren (1,7 ± 0,6 mg/ml und 18,7%± 12,0%) (alle P ≤0,004). Die Analyse der nativen Abschwächungswerte zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen gesunden Nebennierenparenchym (19,1 ± 15,6 HU) und Nebennierenmetastasen (26,9 ± 16,2 HU) (P = 0,135). Die Auswertung der Joddichte und des Fettanteils ergab eine signifikant höhere diagnostische Genauigkeit für die Diagnose von Adenomen (Sensitivität: 97% bzw. 89%; Spezifität: 96% bzw. 89%) im Vergleich zur Auswertung basierend auf native Abschwächungswerten (Sensitivität: 65%; Spezifität: 73%) (P≤0,023).

    Schlussfolgerungen:

    Die Jod- und Fettquantifizierung im DECT der dritten Generation ermöglicht die Unterscheidung zwischen Nebennierenadenomen und -metastasen mit hoher diagnostischer Genauigkeit.


    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.