Zielsetzung:
Ziel der Studie war die Analyse typsicher MR-Bildbefunde der Prostata nach Hemiablation
durch High-intensity focused ultrasound (HIFU).
Material und Methoden:
Achtzehn Patienten, im Mittel 67 (49 – 79) Jahre alt, mit einem Ø PSA-Wert von 6,4
(4,0 – 9,8) ng/dl und stanzbioptisch gesichertem, unilateralen Prostatakarzinom (PCa),
erhielten eine MRT vor und 12 Monate nach HIFU-Hemiablation der Prostata (Focal One
System). Zum Ausschluss eines Rezidivs bzw. eines kontralateralen Zweittumors wurde
nach 12 Monaten eine MR/Ultraschall-Fusionsbiopsie durchgeführt. Die MRT (3T) erfolgte
in Übereinstimmung mit den PIRADS-Kriterien (Version 2): T2w TSE, Diffusionswichtung
(DWI) und DCE (dynamic-contrast enhanced-T1w). Die MR-Datenanalyse beinhaltete die
quantitative und qualitative Auswertung von Bildcharakteristika, wie T2w-Volumetrie,
DCE-Verhalten und der Messung von DWI-Signalintensitäten.
Ergebnisse:
Die Hemiablation sorgte für eine mittlere Volumenreduktion des ipsilateralen Prostatalappens
von 49,1 (27,9 – 69,5) % und der gesamten Prostata von 28,1 (-1.0 – 45,6) %. Die typischen
Bildmuster der abladierten Zone bestanden aus einem zentralen, glatt begrenzten Areal
von T2w-Hyperintensität – definiert als Serom – und/oder einem, zumeist lateral daran
angrenzenden Areal von T2w-Hypointensität und heterogener DWI-Signalintensität – definiert
als Narbe. Die Kombination Narbe/Serom fand sich in 16 von 18 Fällen, rein narbige
Veränderungen in 2 Fällen. Bei 50% der Patienten zeigte sich eine zarte, saumförmige
Kontrastmittelaufnahme um das Ablationsareal. In einem von vier Fällen konnte die
MRT ein bioptisch gesichertes, niedrigradiges, kontralaterales PCa nachweisen, was
in zwei Fällen eines ipsilateralen Rezidivs nicht gelang (Gleason Score: Ø 6,7; jeweils
≤7 = 3+4).
Schlussfolgerungen:
Die Analyse der MR-Bilddaten, 12 Monate nach HIFU-Hemiablation der Prostata zeigte
konkrete Bildmuster, wie Serom, Narbe und Volumenreduktion. Die Detektionsrate für
rezidivierendes bzw. kontralaterales Tumorwachstum war jedoch niedrig.