Diabetologie und Stoffwechsel 2018; 13(S 01): S70
DOI: 10.1055/s-0038-1641964
Poster
Komplikationen III
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auswirkungen von Depot-Exenatide auf kardiovaskuläre Endpunkte bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus: Ergebnisse der EXSCEL-Studie

, EXSCEL Investigators
M Hanefeld
1   Zentrum für Klinische Studien Dresden, Dresden, Germany
2   Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum C.G. Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Germany
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Publication Date:
26 April 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Der GLP-1 Rezeptoragonist Depot-Exenatide zur einmal wöchentlichen Injektion ist zur Senkung des Blutglukosespiegels bei Typ-2-Diabetes (T2D) zugelassen. Depot-Exenatide führt außerdem zu Reduktionen des Körpergewichts, des Blutdrucks und der Lipidspiegel. Um die Auswirkungen von Depot-Exenatide zusätzlich zur Diabetes-Standardversorgung auf kardiovaskuläre Endpunkte bei T2D-Patienten zu untersuchen, wurde die EXSCEL-Studie durchgeführt.

    Methodik:

    In der doppelblinden, placebokontrollierten, pragmatischen Studie wurden T2D-Patienten mit oder ohne kardiovaskuläre Vorerkrankung zu 2 mg Depot-Exenatide oder entsprechendem Placebo randomisiert. Der primäre Endpunkt war definiert als der Zeitraum bis zum ersten Auftreten des zusammengesetzten 3-Punkt-MACE-Endpunktes (kardiovaskulär bedingter Tod, nicht-tödlicher Schlaganfall, nicht-tödlicher Myokardinfarkt).

    Ergebnisse:

    Insgesamt wurden 14.752 Patienten mit einer medianen Beobachtungsdauer von 3,2 Jahren in die Intention-To-Treat-Population eingeschlossen. Bei 10.782 (73,1%) bestand eine kardiovaskuläre Vorerkrankung. Die mittlere Expositionsdauer betrug 2,4 Jahre unter Depot-Exenatide und 2,3 Jahre unter Placebo. Der primäre Endpunkt trat bei 839 von 7.356 Patienten in der Exenatide-Gruppe (11,4%; 3,7 Ereignisse pro 100 Patientenjahre) und bei 905 von 7396 Patienten in der Placebo-Gruppe (12,2%; 4,0 Ereignisse pro 100 Patientenjahre) ein (HR 0,91 [95%-KI: 0,83; 1,00]). In Bezug auf die Sicherheitshypothese zeigte die Intention-To-Treat-Analyse Nicht-Unterlegenheit von Depot-Exenatide gegenüber Placebo (p < 0,001), hinsichtlich der Wirksamkeitshypothese konnte keine Überlegenheit gezeigt werden (p = 0,06). Die Gesamtmortalität wurde als sekundärer Endpunkt signifikant gesenkt (p < 0,016). Bestätigte Fälle akuter Pankreatitis waren insgesamt selten und in beiden Behandlungsgruppen ähnlich häufig. Die Raten schwerwiegender unerwünschter Ereignisse unterschieden sich nicht.

    Schlussfolgerung:

    Die EXSCEL-Studie zeigte keine signifikanten Unterschiede in der Inzidenz schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse unter Depot-Exenatide gegenüber Placebo bei T2D-Patienten mit und ohne kardiovaskuläre Vorerkrankung.