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DOI: 10.1055/s-0038-1648300
Prospektiver Vergleich der Ergebnisse der Somatischen und Keimbahn-Testung im BRCA 1 und BRCA 2 Gen von Ovarialkarzinompatientinnen
Publication History
Publication Date:
23 April 2018 (online)
Hintergrund:
Seit der Zulassung von PARP-Inhibitoren zur Therapie des BRCA-mutierten (somatisch oder Keimbahn) OvCa- Rezidivs, welche das PFS und OS (1) verbessern, rückt die BRCA Testung in den Vordergrund (2 – 4). Wenige Daten über die Übereinstimmung der Ergebnisse beider Testverfahren existieren (5). Diese prospektive Evaluierung überprüft, wie konkordant die Ergebnisse der somatischen und Keimbahn-Mutationstestung im BRCA 1/2 Gen von serösen G3 OvCa Patientinnen sind.
Methoden:
Sowohl Tumor als auch Blut von 40 OvCa (serös, G3) Patientinnen, die zwischen 01.05.2016 – 31.12.2017 an der UFK Graz operiert wurden, wurde prospektiv analysiert. Alle Tumorproben wurde mittels NGS (next generation sequencing, MiSeq bzw. NextSeq, Firma Illumina, 1600 €) und MLPA-Untersuchung (Multiplex Ligation-dependent Probe Amplification, Firma MRC-Holland) am Institut für Pathologie der UFK Graz getestet. Die Keimbahntestung (TruSight Cancer, Firma Illumina, 1500 €) erfolgte am Institut für Humangenetik der MUG.
Ergebnisse:
Bei 36 von den getesteten 40 Frauen (90%) stimmten die Ergebnisse hinsichtlich einer Mutation überein. In einem Fall wurde bei der Keimbahntestung eine BRCA2-Mutation gefunden, welche somatisch nicht nachgewiesen werden konnte. In den 3 anderen Fällen handelt es sich um isolierte somatische BRCA1-Mutationen. Bei 3 Patientinnen stimmte der Mutationsstatus überein, es zeigten sich lediglich Unterschiede hinsichtlich der Detektion und Nomenklatur verschiedenster Unclassified Variants (UV).
Diskussion:
Eine 90%ige Übereinstimmung der Mutationsergebnisse aus Keimbahn- und Tumortestung konnte gezeigt werden. Für die somatische Testung ist die Qualität der Tumor DNA entscheidend. Ist die DNA zu fragmentiert, können gewisse Rearrangements im Gen nicht detektiert werden (6). Die Analyse des Tumors aus FFPE-Material scheint schneller zu sein, finanziell sind beide Untersuchungsmethoden derzeit äquivalent. Zeigt sich eine BRCA Mutation im Tumor sollte eine Keimbahnanalyse angeschlossen werden.