Fragestellung:
Im Rahmen der operativen Therapie des Mammakarzinoms wird bei klinisch unauffälligen
Lymphknoten die sogenannte Sentinel-Lymphonodektomie mit Technetium99 m im Bereich
der Axilla durchgeführt und intraoperativ mit einer Gammasonde detektiert.
Bei der photodynamischen Diagnostik wird ein Farbstoff (Indocyaningrün, ICG) genutzt,
der mit Licht geeigneter Wellenlänge angeregt werden kann und dann ein Fluoreszenzsignal
emittiert. Dies kann detektiert werden und klinisch genutzt werden. Es soll nun evaluiert
werden, ob die Sensitivität der Lymphknotendarstellung mit ICG vergleichbar zu Tc99
m ist.
Methodik:
Wir haben bei Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom zusätzlich zur
standardisierten Technetiumapplikation 5 ml Indocyaningrün peritumoral injiziert.
Ergebnisse:
Insgesamt konnten wir bisher 31 Patientinnen auswerten. In 7% der Fälle zeigte sich
trotz klinisch unauffälliger Lymphknoten ein positiver Sentinel-Lymphknoten (in allen
Fällen ICG und Technetium pos.). In weiteren 6,7% lag eine Mikroinvasion im Sentinellymphknoten
vor (auch hier ICG und TC pos.). In 84% der Fälle stimmte der Technetium-Sentinel-Lymphknoten
mit dem ICG-Sentinel-Lymphknoten überein. In 16% der Fälle stellte sich die gesamte
Axilla bläulich überfärbt dar, sodass kein isolierter ICG-Sentinel-Lymphknoten gefunden
werden konnte. In 23% der Fälle stellten sich neben den Technetium-Sentinel-Lymphknoten
weitere ICG positive Sentinel-Lymphknoten dar, diese waren zu 100% histologisch nicht
befallen.
Schlussfolgerung:
Die Anfärbung mit Indocyaningrün scheint eine geeignete Methode zur axillären Markierung
des Wächterlymphknotens zu sein. Bei weit axillärem Tumorsitz kommt es bei peritumoraler
Injektion des ICG hin und wieder zu einer Überfärbung der Axilla, sodass dann eine
Detektion mittels ICG nicht mehr möglich ist. In einem weiteren Schritt muss nun die
periareoläre Injektion des ICG überprüft und ausgewertet werden.