Z Gastroenterol 2018; 56(05): e31
DOI: 10.1055/s-0038-1654608
POSTER
CED
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Veränderungen des Wachstums und des Knochenstoffwechsels bei Kindern mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen unter der Therapie mit Azathioprin oder Methotrexat

A Gabriel
1   Medizinische Universität Wien/Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien, Austria
2   Sozialmedizinisches Zentrum Ost, Wien, Austria
,
W Huber
1   Medizinische Universität Wien/Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien, Austria
,
B Bidmon-Fliegenschnee
1   Medizinische Universität Wien/Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien, Austria
,
J Pichler
1   Medizinische Universität Wien/Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Wien, Austria
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Publication History

Publication Date:
09 May 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Bei Kindern und Jugendlichen, welche an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden, ist die häufigste extraintestinale Manifestation eine Wachstumsverzögerung. Zusätzlich kann bei vielen im Verlauf eine Osteoporose diagnostiziert werden. Oft erfolgt eine Therapie mit Azathioprin (AZA) und Methotrexat (MTX), deren Einfluss auf das Wachstum und den Knochenstoffwechsel nicht hinreichend bekannt sind.

    Ziel:

    In dieser retrospektiven Arbeit war das Ziel, die Auswirkung einer Behandlung mit AZA oder MTX auf das Wachstum, die Knochendichte und den Knochenstoffwechsel von Kindern und Jugendlichen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu erfassen.

    Material und Methoden:

    Von 118 PatientInnen (48% weiblich), 77% in der AZA- und 23% in der MTX-Gruppe, wurden zum Zeitpunkt des Therapiebeginns und ein Jahr danach die anthropometrischen Daten, die Parameter des Knochenstoffwechsels und die Knochendichtemessungen (Bone Mineral Density, BMD) erhoben. Das mittlere Alter bei Studieneinschluss betrug 13,4 Jahre (± 3,5 Jahre), die mittlere Erkrankungsdauer lag bei 16 Monaten (± 24 Monate).

    Resultate:

    Der Längen Standard Deviation Score (SDS) und der BMI SDS waren zu Studieneinschluss signifikant geringer als Normal (p = 0,044; p = 0,035). Bei 63 (53%) Kindern konnte ein Aufholwachstum beobachtet werden. Eine signifikante Zunahme des Längen SDS war nur in der der MTX-Gruppe zu beobachten (p = 0,018). Der BMD SDS lag zu beiden Zeitpunkten signifikant unter Null (p < 0,001). Zu Studienende war der BMD SDS in der AZA-Gruppe signifikant höher (p = 0,036).

    Conclusio:

    Insgesamt konnte keine Verbesserung des Wachstums oder des Knochenstoffwechsels festgestellt werden. Die Größe nahm unter MTX signifikant zu. Der BMD SDS war zu Studienende in der AZA-Gruppe höher.


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