Hamostaseologie 1995; 15(04): 215-219
DOI: 10.1055/s-0038-1655316
Übersichtsarbeit
Schattauer GmbH

Virusübertragungen durch Blutprodukte: Mögliche Ursachen und Konsequenzen

M. Chudy
1   Paul-Ehrlich-Institut, Langen
,
C. M. Nübling
1   Paul-Ehrlich-Institut, Langen
,
H. Scheiblauer
1   Paul-Ehrlich-Institut, Langen
,
H. Willkommen
1   Paul-Ehrlich-Institut, Langen
,
R. Kurth
1   Paul-Ehrlich-Institut, Langen
,
J. Löwer
1   Paul-Ehrlich-Institut, Langen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
26 June 2018 (online)

Zusammenfassung

Die Sicherheit von Blutund Blutprodukten hat in den letzten Jahren aufgrund der Übertragung von Viren, insbesondere von Humanen Immundefizienz-Viren (HIV), zunehmend Beachtung gefunden. Das Risiko der Virusübertragung konnte durch Einführung entsprechender Testverfahren deutlich reduziert werden. Vor allem die Herstellung von Blutderivaten ist durch Einführung von Virusinaktivierungsmaßnahmen seitens der pharmazeutischen Industrie sicherer geworden. Trotz dieser Maßnahmen sind allerdings noch Virusübertragungen durch Blutprodukte aufgetreten. Das Paul-Ehrlich-Institut als die für die Zulassung von Blutzubereitungen zuständige Bundesoberbehörde hat die gemeldeten Fälle untersucht. Als Konsequenz wurden die Einführung von zwei unterschiedlichen Virusinaktivierungsschritten mit einer Virusreduktion von jeweils etwa 4 log-Stufen und das Erzielen einer Gesamtreduktion in der Größenordnung von 1010 für lipidumhüllte Viren gefordert.

 
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