Hamostaseologie 1998; 18(02): 70-73
DOI: 10.1055/s-0038-1655334
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Schattauer GmbH

Fibrinolytische Aktivität im Plasma vor und nach Tumorresektion

E. Hegazi
1   Chirurgische Forschung der Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie der Universität Kiel
,
J. Seifert
1   Chirurgische Forschung der Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie der Universität Kiel
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27 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Bei 50 Kontroilpatienten und 50 Patienten mit einem Tumor im Abdominalbereich wurde die fibrinolytische Aktivität mittels hochgereinigtem Testfibrinogen, welches frei von Plasminogen war, vor und nach der Operation bestimmt. Dabei wurde das Testfibrinogen in einer 1 %igen Lösung in Petrischalen gefüllt und mit 0,375 IU Thrombin zum Gerinnen gebracht. Auf diese Fibrinplatten wurden 0,01 ml des zu testenden Plasmas appliziert und der Lysehof nach 24 Stunden abgelesen. Zusätzlich wurden Fibrinogen, Fibrinogenspaltprodukte X und Y, α2-Makroglobulin, der Faktor V, der Quickwert, die partielle Thromboplastinzeit und die Plasma-Thrombinzeit mit üblichen Labormethoden bestimmt. Während bei den Kontroilpatienten die fibrinolytische Aktivität hoch ist und durch die Operation unbeeinflußt bleibt, liegt sie bei Tumorpatienten um 40% niedriger und wird durch die Entfernung des Tumors signifikant aktiviert. Die Konzentration des Fibrinogens steigt postoperativ sowohl bei Tumorals auch bei Kontroilpatienten an. Die Fibrinogenspaltprodukte X und Y, welche mittels Thrombinkoagulase gebildet werden, sind bei Tumorpatienten signifikant erhöht und steigen postoperativ um 60% an. Bei Kontroilpatienten bleiben sie durch die Operation unbeeinflußt. Bei allen übrigen gemessenen Parametern konnten keine Unterschiede zwischen Tumor- und Kontroilpatienten festgestellt werden. Die Bestimmung der fibrinolytischen Aktivität könnte somit als zusätzliche Information für das Vorhandensein von malignen Tumoren eingesetzt werden oder auch für das Auftreten von Tumorrezidiven. Darüber .hinaus können daraus Rückschlüsse für eine notwendige Antikoagulanzientherapie gezogen werden.