Hamostaseologie 1981; 01(02): 66-72
DOI: 10.1055/s-0038-1656592
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Schattauer GmbH

Behandlung der peripheren arteriellen Verschlußkrankheit mit gefäßerweiternden Medikamenten

R. Hild
1   Medizinischen Klinik des St.-Josefs-Krankenhauses Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. R. Hild), Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg
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21 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Ein erfolgversprechender Einsatz von Vasodilatantien zur Behandlung der arteriellen Verschießkrankheit erfordert zunächst die Berücksichtigung des Wirkungsortes. Der hämodynami-sche Effekt dieser Pharmaka wird durch das Vorliegen arterieller Verschlußprozesse erheblich modifiziert. Dabei können bei Mehretagenverschlüssen, schlechtem Kompensationsgrad und anderen Faktoren verschiedenartige Diversionsphänomene zuungunsten des durchblutungsgestörten Gewebsbereiches zustande kommen. Pharmakodynamische Wirkung und therapeutische Wirksamkeit von Vasodilatantien sind zu unterscheiden. Als wirksam dürfen i. a. Infusionen des Nukleotid-Nukleosid-Gemi-sches Laevadosin angesehen werden, vor allem im Stadium II, weniger deutlich aber auch im Stadium III und IV. Nach i. v. Infusionsserien von Naftidrofuryl (Dusodril) und Pentoxifyllin (Trental) wurde in Doppelblindstudien bei gut kompensierten Verschlüssen im Stadium II eine Verbesserung der Gehleistung nachgewiesen. Der therapeutische Wert oral verabreichter Vasodilatantien ist schwer abschätzbar. Die Behandlung arterieller Durchblutungsstörungen mit gefäßerweiternden Medikamenten setzt eine intakte Myokardfunktion voraus.