Hintergrund:
Da mit zunehmendem Alter Gesundheitsbeschwerden und eine Verringerung der Arbeitsfähigkeit
einhergehen, sind ältere Beschäftigte eine besondere Zielgruppe für die BGF. Angebotene
gesundheitsfördernde oder präventive Maßnahmen (GFPM) können zielführend sein, wenn
sie von den Mitarbeitern in Anspruch genommen werden. Untersucht wurde daher, welche
GFPM ältere Beschäftigte nutzen, bzw. inwieweit sie sich gruppenspezifisch in ihrem
Inanspruchnahmeverhalten unterscheiden.
Methoden:
Daten von 6339 älteren Beschäftigten, die 2011 an der lidA-Studie teilnahmen, wurden
analysiert. Gefragt wurde nach der Teilnahme an GFPM zu Gewichtsreduktion, Ernährung,
Entspannung, Rückengymnastik, Bewegung und Raucherentwöhnung in den letzten 12 Monaten.
Verteilungsunterschiede in der Inanspruchnahme wurden für bewegungs- & entspannungsorientierte
GFPM nach Geschlecht, Alter, Berufsqualifikation, Tätigkeitsart, Erkrankungen (HKE;
MSE; Psyche) und Arbeitsstress mittels Χ2-Tests geprüft.
Ergebnisse:
Fast die Hälfte aller Befragten (48%) gab an, an einer GFPM teilgenommen zu haben.
Am häufigsten wurden bewegungs- (27%–33%) & entspannungsorientierte GFPM (16%) genannt.
Frauen und qualifizierte Beschäftigte (gefolgt von Hochqualifizierten) nahmen häufiger
an GFPM teil als die Anderen. Das Vorliegen von Erkrankungen war oft, aber nicht immer,
mit der Inanspruchnahme der untersuchten GFPM assoziiert.
Schlussfolgerungen:
Die Untersuchung von individuellen und arbeitsbezogenen Unterschieden in der Inanspruchnahme
von GFPM kann helfen, Risikogruppen zu identifizieren und – innerhalb und außerhalb
des Betriebes – das Angebot zu GFPM für ältere Beschäftigte noch zielgruppenspezifischer
auszurichten. Die festgestellten Unterschiede zur Beteiligung an GFPM sind in weiterführenden
Analysen genauer zu untersuchen.