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DOI: 10.1055/s-0038-1668003
Merkmale und Determinanten patientenorientierter Versorgung aus Sicht von Versorgungsorganisationen
Publication History
Publication Date:
06 August 2018 (online)
Einleitung:
Gesundheits- und Sozialsysteme, Organisationen und Leistungserbringer stehen unter dem Druck, die Versorgung nach den Bedarfen von Patient*innen mit begrenzten Ressourcen zu organisieren. Um eine patientenorientierte Versorgung zu realisieren, müssen Barrieren auf allen Ebenen der Versorgung überwunden werden. Bisher mangelt es an Untersuchungen und Konzepten, welche Barrieren und Förderfaktoren für eine patientenorientierte Versorgung relevant sind. Das Projekt OrgValue untersucht das Verständnis und die Determinanten patientenorientierter Versorgung aus der Perspektive von Entscheidungsträger*innen in Versorgungsorganisationen in der Modellregion Köln.
Material & Methoden:
Es wurden semistrukturierte face-to-face Interviews mit Entscheidungsträger*innen (n = 22) aus verschiedenen Versorgungsorganisationen in der Stadt Köln durchgeführt (z.B. Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Hausärzte). Das Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) wurde genutzt, um Dimensionen von Barrieren und Förderfaktoren von patientenorientierter Versorgung zu konzeptualisieren. Die qualitativen Interviews wurden inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Entscheidungsträger*innen konkrete und überwiegend konsistente Vorstellungen von patientenorientierter Versorgung und relevanten Determinanten für die Umsetzung besitzen. Die Auffassungen entsprechen dabei bisherigen Konzepten von Patientenorientierung. Vor allem Merkmale des inneren Kontexts der Versorgungsorganisationen (z.B. Mitarbeiterfürsorge, Prozessorientierung, Kontinuität der Behandlung) wurden als Schlüsseldeterminanten identifiziert, um die eingeschränkten finanziellen, personellen und materiellen Ressourcen zu überwinden und patientenorientiert zu versorgen.
Diskussion:
Die Stärken der Studie sind die Berücksichtigung verschiedener Organisationsformen in der Versorgung sowie die Fokussierung auf die Perspektive der Versorgungsorganisationen, die in bisherigen Studien meist unberücksichtigt blieb. Eine Limitation ist die Einschränkung auf den Kölner Raum.
Schlussfolgerung:
Die Erkenntnisse über das Verständnis und Determinanten patientenorientierter Versorgung können zur besseren Umsetzung von Patientenorientierung genutzt werden. Darüber hinaus können mögliche Ansatzpunkte für die Neugestaltung der Gesundheits- und Sozialsysteme hin zu mehr Patientenorientierung aufgezeigt werden.
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