Einleitung und Problemstellung:
Palpation wird in der manuellen Therapie zur Befunderhebung und Therapie genutzt.
Starke interindividuelle Schwankungen der haptischen Schwelle begründen den Einsatz
valider Test- und Trainingssysteme der aktiven Tastsinnesleistung im Rahmen der manualtherapeutischen
Ausbildung (mA).
Methode:
Insofern wurde literaturgestützt untersucht, welche didaktischen Aspekte vorbereitend
oder während der mA zu berücksichtigen sind. Vorgestellt wird ein Propädeutikum zur
aktiven Tastsinnesleistung (PakT).
Ergebnisse:
PakT greift nicht in langjährig erprobte mA-Curricula ein. Die Kompetenzbereiche überschneiden
sich zum Teil, wobei die Methodenkompetenz fokussiert wird. Handlungsübergreifende
Kompetenz wird entwickelt, da sich Test- und Trainingssysteme zum Selbststudium, peer
teaching und blended learning eignen. Voraussetzungen sind intrinsische Motivation
und insgesamt geringer Aufwand. Die Sitzungsanzahl basiert auf individuellen Lernfortschritten.
Durch Abnahme der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen und unter Einbezug
berufsalltäglicher Bedingungen wird pro Sitzung ein zeitlicher Umfang von 60 bis 90
Minuten empfohlen. Lernerfahrungen sind zur Ergebnissicherung konstruktiv aufzuarbeiten.
Schlussfolgerungen und Ausblick:
Zur qualitätsgesicherten Patientenversorgung sind aktive Tastsinnesleistungen im Kontext
der mA optimierbar durch
-
Prüfung haptischer Schwellenwerte als Startparameter,
-
Training aktiver Wahrnehmungsfähigkeit,
-
Integration von Vorbereitungs- und/oder Begleitkursen zur haptischen Exploration in
bestehende Curricula.
Die objektive Verbesserung haptischer Explorationsergebnisse zielt auf eine konkrete
Handlungssituation sowie kritische Ergebnisreflexion und -evaluation. Damit ist vorstellbar,
Haptik-Tests in kompetenzbasierte Prüfungsformate der mA zu integrieren.