Hintergrund:
Die invasive pulmonale Aspergillose mit begleitendem Aspergillus fumigatus Empyem
stellt aufgrund der geringen Wirksamkeit der konservativen Therapie und der hohen
Morbidität eine schwierige therapeutische Herausforderung dar. In der Literatur existieren
nur wenige Berichte bezüglich der Inzidenz und Therapie des A. fumigatus Empyems nach
erfolgter Lungenresektion. Hier wird unsere Erfahrung mit der Behandlung des A. fumigatus
Empyems dargestellt.
Methoden:
Von 2016 bis 2018 wurden n = 5 Pat. (Durchschnittsalter 52J.) mit invasiver pulmonaler
Aspergillose und begleitendem abszedierendem Pleuraempyem nach erfolgter Lungenresektion
operativ versorgt. Es erfolgte die Resektion des destruierten Lungenabschnitts, Dekortikation,
Spülung und Debridement der Thoraxhöhle. Systemische antimykotische Therapie mit Voriconazol
wurde leitliniengerecht verabreicht. Aspergillen-PCR in BAL, im intraop. Abstriche
und Drainagenabstriche wurde durchgeführt.
Ergebnisse:
Die zugrundeliegenden Erkrankungen waren Lungentumor (n = 3), rezidivierender Pleuraempyem
(n = 1) und destroyed lung syndrom (n = 1). Zusätzlich zur Empyem-Evakuation wurde
eine Mittellappen- (n = 1), Oberlappenresektion (n = 2) und Abszess-Entdachung (n
= 2) durchgeführt. Bei n = 4 Pat. musste bei wiederholter Keimnachweis und persistierender
Infekt ein Thorakostoma temporär zur Infektsanierung angelegt werden. Dieses konnten
nach 6 Monate (4 – 10) mittels M. latissimus dorsi (n = 2), Omentum (n = 1) und Thorakoplastik
(n = 1) sekundär verschlossen werden. Bei n = 1 Pat. ohne Thorakostoma wurde nach
wiederholt negativen Abstrichen eine gefäß-gestielte Lat. dorsi Schwenklappenplastik
zur kompletten Auffüllung des Pleura-Spaces durchgeführt. Der mittlere Krankenhausaufenthalt
nach Thorakostomaverschluss lag bei 7 Tage (5 – 9). Bei allen Pat. konnte eine klinische
und mikrobiologische Ausheilung der Aspergilleninfektion erzielt werden.
Schlussfolgerung:
Das A. fumigatus Empyem ist eine schwerwiegende und lebensbedrohliche Komplikation
und bedarf einer intensiven Therapie. Ein kombiniertes Vorgehen mit systemischer Antimykose
und chirurgischem Debridement erscheint am sinnvollsten. Das Thorakostoma zur effektiven
Infektsanierung bei persistierendem Infekt sollte in Betracht gezogen werden.