Z Gastroenterol 2018; 56(08): e318
DOI: 10.1055/s-0038-1668965
Kurzvorträge
Gastroenterologische Onkologie
Gallenblasen- und Gallengangskarzinome: Von der Epidemiologie und Pathogenese zur medikamentösen, interventionellen und operativen Therapie – Donnerstag, 13. September 2018, 08:00 – 09:44, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Monozyten/Makrophagen und assoziierte angiogene miRNAs als neue Biomarker bei Patienten mit Gallengangskarzinom

G Atanasov
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
C Benzing
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
F Krenzien
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
L Feldbrügge
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
M Bahra
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
J Pratschke
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
M Schmelzle
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 
 

    Einleitung/Ziele:

    Angiopoietine (Ang) und korrespondierende angiogene microRNAs sind mit Tumorprogression assoziiert. Monozyten/Makrophagen (TEMs) exprimieren den Ang-Rezeptor TIE2 und üben proangiogene Eigenschaften aus, die mit der Prognose assoziiert sind. Über ihren Einfluss auf die Tumorprogression beim Cholangiokarzinom (CCA) ist jedoch wenig bekannt.

    Methodik:

    Immunhistologisch wurden Tumorproben von intrahepatischem CCA (n = 88) nach chirurgischer Resektion im Hinblick auf die Expression von Angs und TEMs untersucht. Wir testeten miR-Targeting-Gene mittels RT-PCR, die Angs kodieren, für mögliche Assoziation mit Tumorwachstum (n = 88). Die Expressionreten von TEMs und miRNAs wurden mit klinisch-pathologischen Variablen, Tumorrezidiv und Patientenüberleben korreliert.

    Ergebnisse:

    Das Fehlen von TEMs im Tumor korrelierte mit erhöhten Serumspiegeln von CA19 – 9. Eine hohe Ang-1 Expression assoziierte mit einer reduzierten Lymphangiosis carcinomatosa (alle ρ < 0,05). Patienten, die durch eine Anwesenheit von TEMs im Tumor gekennzeichnet waren, zeigten einen Trend zur Reduktion vom Tumorrezidiv und zum verbesserten Überleben (ρ= 0,159 und ρ= 0,185). Eine hohe miR-126- oder niedrige miR-128-Expression war mit einem verbesserten Überleben assoziiert (alle p < 0,05). In der Multivariatanalyse wurden TEMs, miR-126 und miR-128 als unabhängige prognostische Faktoren bezüglich Patientenüberleben identifiziert (alle p < 0,05).

    Tab. 1:

    Multivariatanalyse im Bezug auf prognostischen Variablen bei Patienten mit Cholangiokarzinom

    Multivariatanalyse (Patientenüberleben)

    Variable

    Kategorie

    Odds ratio

    P

    Konfidenzintervall

    Histologische Differentierung

    gut od. mäßig/schlecht

    2,266

    0,040

    1,038 – 4,946

    T Status

    T1, T2/T3, T4

    1,688

    0,236

    0,710 – 4,009

    Rezidiv

    negativ/positiv

    0,011

    0,0001

    0,001 – 0,093

    Lokalrezidiv

    negativ/positiv

    0,707

    0,401

    0,315 – 1,588

    Tumorgröße

    < 50 mm/> 50 mm

    0,006

    0,001

    0,000 – 0,137

    TEMs im Tumor

    negativ/positiv

    2,423

    0,040

    1,042 – 5,633

    miR-126 expression

    low/high

    0,322

    0,013

    0,131 – 0,789

    Schlussfolgerungen:

    TEMs definieren eine Subgruppe von Patienten mit günstigen Tumoreigenschaften und einer verbesserten Prognose. Unsere Studie liefert erste Hinweise, dass angiogene miRNAs mit dem Überleben von Patienten mit CCA assoziiert sind. Neben möglichen funktionellen Verbindungen zwischen miRNA-Expressionsprofilen, Angs und TEMs, haben unsere Daten mögliche klinische Implikationen als neue diagnostische Biomarker.


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