Hintergrund:
Defizite in der Betreuung Sterbender haben sowohl negative Auswirkungen auf den Patienten
als auch auf deren Angehörige. Ein Instrument, mit dem der Ist-Zustand der Betreuungsqualität
identifiziert werden kann, ist essentiell, um diese durch Interventionen zu verbessern.
Das Ziel dieser Studie ist die Validierung des Fragebogens „Care of the Dying Evaluation“
(CODE™) für Angehörige in deutscher Sprache (CODE-GER).
Methode:
CODE™ wurde entsprechend der EORTC-Richtlinien übersetzt. Angehörige von Patienten,
die erwartet auf einer Station verstarben, auf der sie sich ≥3 Tage befanden, wurden
kontaktiert. Die Daten wurden in zwei Krankenhäusern erhoben, um die psychometrischen
Eigenschaften des CODE-GER zu untersuchen. Für die Überprüfung der konvergenten Validität
wurde die „Palliative Outcome Scale“ (POS) erhoben. Die Schwierigkeit und die wahrgenommene
Belastung der Befragung wurden anhand einer numerischen Skala (0 – 10) erfasst.
Ergebnisse:
Die Rücklaufquote lag bei 27,88%. Die Auswertung basierte auf 237 Hauptstudienteilnehmern,
38 weiteren Angehörigen (Interrater) und 55 Teilnehmern, die den Fragebogen nach 8
Wochen erneut ausfüllten. Die Werte der internen Konsistenz des gesamten Fragebogens
(α= 0,86), Interrater-Reliabilität (ICC(1,1)= 0,79) und Retest-Reliabilität (ICC(2,1)=
0,85) waren gut. Die konvergente Reliabilität zwischen POS und CODE (r = –0,46) war
gegeben. Die Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation zeigte eine 7-Faktorenlösung
(Unterstützung und Zeit der Ärzte und Pflege; Spirituelle und emotionale Unterstützung,
Informationsvermittlung und Entscheidungsfindung, Umgebung, Informationen über den
Sterbeprozess, Symptomkontrolle, Unterstützung zum Zeitpunkt des Todes und danach).
Die Schwierigkeit und die wahrgenommene Belastung der Befragung wurden niedrig bis
moderat eingeschätzt.
Fazit:
CODE-GER ist ein reliabler und valider Fragebogen, der zur Erfassung der Betreuungsqualität
in Krankenhäusern empfohlen werden kann.