Welchen Einfluss hat die Implementierung von regionalen, interdisziplinären und zugleich
offenen Netzwerken auf die Umsetzung der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung
im Land Brandenburg?
Von Oktober 2016 bis Dezember 2017 wurde auf Initiative von regionalen Leistungserbringern
(v.a. Ärzte und Pflege) ein Pilotprojekt zur Stärkung der ambulanten Palliativversorgung
im Land Brandenburg realisiert. Die Umsetzung erfolgte in zwei Landkreisen, welche
von unterschiedlichen strukturellen Charakteristiken geprägt sind.
Das Projekt wurde im Rahmen einer summativen Evaluation, basierend auf quantitativen
und qualitativen Forschungszugängen, wissenschaftlich begleitet.
Ausgewählte Zwischenergebnisse der Evaluation stellen sich wie folgt dar:
-
Fragebogenerhebung (Patienten/Angehörige): Patienten & Angehörige zeigen sich mit
der Versorgung durch die Projektteilnehmer tendenziell zufrieden bzw. sehr zufrieden.
-
Leitfadeninterviews (Patienten/Angehörige): Patienten und Angehörige berichten in
den Leitfadeninterviews, dass sie an einem Pilotprojekt teilnehmen. Der Unterschied
zur „Regelversorgung“ ist den Patienten und Angehörigen häufig unklar.
-
Analyse der Versorgungsdokumentation: der Median des von den Projektteilnehmern bei
Patienten zum Versorgungsbeginn dokumentierte Karnofsky-Index liegt bei 60%.
-
Fokusgruppen (Ärzte/Pflege): Projektteilnehmer hoben den gemeinsamen Austausch im
Rahmen der Netzwerktreffen hervor und wünschten sich eine Fortführung des Projekts.
Das Pilotprojekt zeigt, dass die palliativ-medizinische Grundversorgung durch die
Schaffung von regionalen Netzwerkstrukturen gestärkt wird. Die Implementierung von
Austauschmöglichkeiten erweist sich als geeignetes Mittel zur Steigerung der Abstimmung
im Versorgungsprozess. Netzwerktreffen werden von den Projektteilnehmern als Fortbildungsmöglichkeit
genutzt. Die im Pilotprojekt entstandenen Strukturen werden fortgeführt und fortan
in die „Regelversorgung“ (Vereinbarung zur BQKPMV) übertragen.