Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 75
DOI: 10.1055/s-0038-1670973
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Uterine Fehlbildungen und Endometriose

D Bräuer
1   Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Klinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Jena, Deutschland
,
K Nicolaus
1   Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Klinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Jena, Deutschland
,
I Runnebaum
1   Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Klinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Jena, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Wir untersuchten in der vorliegenden Studie alle OP-Fälle der Jahre 2013 bis 2017, bei denen Uterusanomalien kodiert wurden. Ziel dabei war es, eine Vergesellschaftung mit Endometriose und den Konsultationsanlass, der zur Diagnosestellung führte, zu untersuchen.

    Methode:

    Die Auswertung der OP-Fälle, die im Zeitraum vom 01.01.2013 bis 31.12.2017 an der Universitätsfrauenklinik Jena kodiert wurden, erfolgte mit Microsoft Excel. Es wurden dabei die ICD-10-Codes Q51.0 – 4 und Q51.8 – 9 sowie Q52.8 untersucht. Zum Einschluss in die Studie musste ein abdominelles OP-Verfahren neben der Hysteroskopie bzw. Sonografie angewandt worden sein. Die Befunde wurden nach AFS-Klassifikation der Uterusfehlbildungen kategorisiert. Anamnese und OP-Bericht wurden der Konsultationsanlass entnommen, das Ausmaß des Endometriosebefalls dem OP-Bericht und Entlassungsbrief.

    Ergebnisse:

    Im Untersuchungszeitraum konnte bei 58 Patientinnen im Rahmen einer Operation eine Uterusanomalie diagnostiziert werden.

    Tab. 1:

    OP-Fälle mit Uterusanomalien

    Uterusfehlbildung nach AFS-Klassifikation

    n

    Endometriosebefall (absolut)

    Endometriosebefall (Prozent)

    Konsultationsanlass Kinderwunsch (absolut)

    Konsultationsanlass Kinderwunsch (Prozent)

    Konsultationsanlass Unterbauchschmerzen (absolut)

    Konsultationsanlass Unterbauchschmerzen (Prozent)

    Konsultationsanlass Blutungsstörung (absolut)

    Konsultationsanlass Blutungsstörung (Prozent)

    I Agenesie/Hypoplasie

    2

    0

    0

    0

    0

    1

    50,0

    1

    50,0

    II Uterus unicornis

    7

    2

    28,6

    3

    42,9

    3

    42,9

    5

    71,4

    III Uterus duplex

    7

    1

    14,3

    3

    42,9

    5

    71,4

    1

    14,3

    IV Uterus bicornis

    9

    3

    33,3

    9

    100

    4

    44,4

    1

    11,1

    V Uterus septus

    17

    9

    52,9

    14

    82,4

    7

    41,2

    5

    29,4

    VI Uterus arcuatus

    16

    12

    75,0

    16

    100

    7

    43,8

    4

    25,0

    Gesamt

    58

    27

    46,6

    45

    77,6

    27

    46,6

    17

    29,3

    Zusammenfassung:

    Es zeigt sich, dass bei nahezu 50% der eingeschlossenen Patientinnen mit Uterusfehlbildung ein Endometriosebefall gesichert werden konnte. Vornehmlicher Konsultationsanlass, der die Diagnosestellung mit sich brachte, war Kinderwunsch.


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