Zielsetzung:
Wir untersuchten in der vorliegenden Studie alle OP-Fälle der Jahre 2013 bis 2017, bei denen Uterusanomalien kodiert wurden. Ziel dabei war es, eine Vergesellschaftung mit Endometriose und den Konsultationsanlass, der zur Diagnosestellung führte, zu untersuchen.
Methode:
Die Auswertung der OP-Fälle, die im Zeitraum vom 01.01.2013 bis 31.12.2017 an der Universitätsfrauenklinik Jena kodiert wurden, erfolgte mit Microsoft Excel. Es wurden dabei die ICD-10-Codes Q51.0 – 4 und Q51.8 – 9 sowie Q52.8 untersucht. Zum Einschluss in die Studie musste ein abdominelles OP-Verfahren neben der Hysteroskopie bzw. Sonografie angewandt worden sein. Die Befunde wurden nach AFS-Klassifikation der Uterusfehlbildungen kategorisiert. Anamnese und OP-Bericht wurden der Konsultationsanlass entnommen, das Ausmaß des Endometriosebefalls dem OP-Bericht und Entlassungsbrief.
Ergebnisse:
Im Untersuchungszeitraum konnte bei 58 Patientinnen im Rahmen einer Operation eine Uterusanomalie diagnostiziert werden.
Tab. 1:
OP-Fälle mit Uterusanomalien
Uterusfehlbildung nach AFS-Klassifikation
|
n
|
Endometriosebefall (absolut)
|
Endometriosebefall (Prozent)
|
Konsultationsanlass Kinderwunsch (absolut)
|
Konsultationsanlass Kinderwunsch (Prozent)
|
Konsultationsanlass Unterbauchschmerzen (absolut)
|
Konsultationsanlass Unterbauchschmerzen (Prozent)
|
Konsultationsanlass Blutungsstörung (absolut)
|
Konsultationsanlass Blutungsstörung (Prozent)
|
I Agenesie/Hypoplasie
|
2
|
0
|
0
|
0
|
0
|
1
|
50,0
|
1
|
50,0
|
II Uterus unicornis
|
7
|
2
|
28,6
|
3
|
42,9
|
3
|
42,9
|
5
|
71,4
|
III Uterus duplex
|
7
|
1
|
14,3
|
3
|
42,9
|
5
|
71,4
|
1
|
14,3
|
IV Uterus bicornis
|
9
|
3
|
33,3
|
9
|
100
|
4
|
44,4
|
1
|
11,1
|
V Uterus septus
|
17
|
9
|
52,9
|
14
|
82,4
|
7
|
41,2
|
5
|
29,4
|
VI Uterus arcuatus
|
16
|
12
|
75,0
|
16
|
100
|
7
|
43,8
|
4
|
25,0
|
Gesamt
|
58
|
27
|
46,6
|
45
|
77,6
|
27
|
46,6
|
17
|
29,3
|
Zusammenfassung:
Es zeigt sich, dass bei nahezu 50% der eingeschlossenen Patientinnen mit Uterusfehlbildung ein Endometriosebefall gesichert werden konnte. Vornehmlicher Konsultationsanlass, der die Diagnosestellung mit sich brachte, war Kinderwunsch.