Zielsetzung:
Ziel der Online-Tumorkonferenz ist das Verfolgen einer studienorientierten Therapieentscheidung
bei seltenen gynäkologischen Tumorentitäten über die Maßgabe von Leitlinien hinaus.
Sarkome machen etwa 2% aller gynäkologischen Malignome aus. Die vorliegende Studie
soll die Charakteristika der Patientinnen, die mit gynäkologischem Sarkom in der Online-Tumorkonferenz
vorgestellt wurden, zusammenfassen.
Materialien und Methoden:
Die Online-Tumorkonferenz ist eine deutschlandweite, von der Gynäkologie der Charité
Campus Virchow Klinikum durch Videoschaltung ausgerichtete Konferenz mit 228 registrierten
Teilnehmern. Patientinnencharakteristika, Tumorstadium bei Erstdiagnose und der Behandlungsverlauf
wurden anhand der Daten der Online-Plattform zusammengefasst.
Ergebnisse:
Zwischen Februar 2016 und Februar 2018 wurden n = 27 Kasuistiken mit gynäkologischem
Sarkom (n = 187 insgesamt), davon n = 8 mit Leiomyosarkom, n = 5 mit high-grade endometrialem
Stromasarkom, n = 3 mit Rhabdomyosarkom, n = 2 mit undifferenziertem Stromasarkom,
n = 2 mit low-grade Stromasarkom, n = 2 mit Hämangiosarkom (Uterus; Vagina mit peritonealer
Sarkomatose), n = 2 mit Adenosarkom und jeweils eine Patientin mit Mammasarkom, mit
STUMP und mit retroperitonealem Liposarkom in der Online-Tumorkonferenz besprochen
und bei Zustimmung der Patientin in die nationale Registerstudie REGSA eingeschlossen.
Die Patientinnen waren im Median 53 Jahre alt (16 – 79 Jahre). n = 25 der Patientinnen
wurden mit Primärtumor vorgestellt, von den Frauen mit Rezidiv hatte eine Patientin
3 Jahre nach Erstdiagnose ein kardiales Rezidiv, eine weitere Patientin ein Lokalrezidiv
4 Monate nach Diagnosestellung. Bei n = 5 der Patientinnen stand die Diagnose des
Sarkoms in Zusammenhang mit einer vorherigen Myomenukleation oder Uterusmorcellierung.
15/27 Fälle wurden uns von extern vorgestellt. In 5/27 Fällen war die präoperative
LDH-Bestimmung Teil der Behandlungsplanung.
Zusammenfassung:
Die Online-Tumorkonferenz gewährleistet eine studienorientierte, interdisziplinäre
Behandlung auch für seltene Tumorentitäten wie gynäkologische Sarkome.