Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 106
DOI: 10.1055/s-0038-1671066
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ernährungsempfehlungen bei Endometriose

I Brandes
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Hannover, Deutschland
,
N Heinze
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Hannover, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Von den an Endometriose erkrankten Frauen wird häufig der Wunsch nach Ernährungsempfehlungen geäußert. Die Analyse der vorliegenden Literatur sollte einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand geben.

    Materialien:

    Die Recherche erfolgte auf Basis der Datenbanken PubMed, ZbMed, Scopus und ResearchGate sowie in Leitlinien, bei Fachgesellschaften und mittels Handsuche.

    Methoden:

    Auf Basis des Manuals Systematische Literaturrecherche für die Erstellung von Leitlinien wurde mittels definierter Schlagworte in deutsch- und englischsprachigen Veröffentlichungen ab dem Jahr 2000 gesucht. Die Recherche erbrachte 651 Treffer, von denen 74 Publikationen in die Untersuchung eingingen.

    Ergebnisse:

    Die Auswertung der 22 Reviews und 52 Originalartikel erbrachte teilweise widersprüchliche Aussage zu der Wirkung von Nahrungsmittel(-bestandteilen). Vorgestellt werden Ergebnisse, für die ein relativ gesicherter Nachweis einer positiven Wirkung vorliegt. Empfohlen werden kann eine reizarme ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse, der richtigen Menge an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und einem ausgewogenen Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren. Einen positiven Einfluss haben Lebensmittel mit viel Vitamin B (grünes Gemüse, grüne Salate), Zink (Haferflocken, Nüsse, Rindfleisch, Gouda) oder Antioxidantien (Obst, insbesondere Beerenfrüchte, Gemüse). Dabei ist darauf zu achten, Umweltgifte wie Pestizide und Weichmacher zu meiden und auf biologisch/ökologisch produzierte Nahrungsmittel umzustellen.

    Zusammenfassung:

    Die vorliegenden Ergebnisse können nur als allgemeingültige Empfehlungen gelten, die individuelle Krankengeschichte ist gleichermaßen zu berücksichtigen. Unverträglichkeiten und Allergien, aber auch andere entzündliche Erkrankungen insbesondere des Verdauungssystems sind bei Frauen mit Endometriose häufig anzutreffen und erschweren die Suche nach der „richtigen“ Ernährung. Erschwerend kommt hinzu, dass einzelne Nahrungsmittel sowohl eine positive wie negative Wirkung aufweisen können.


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