Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 109
DOI: 10.1055/s-0038-1671075
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Primär- und Sekundärprävention von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) mittels ärztlicher Unterrichtseinheiten an Schulen

A Mais
1   Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF), Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Zahl der von einer STI betroffenen Menschen, auch im Jugendalter, nimmt zu. Die Gesundheitsbildung zum Thema STI soll mittels bedarfs- und gendergerechter ärztlicher Wissensvermittlung in Ergänzung zum schulischen Bildungsauftrag erhöht werden. Dazu gehören Kenntnisse über Verhütungsmaßnahmen, Ansteckungsrisiken und Symptome, Verhinderung von Reinfektionen, Wege zur Diagnostik und Therapie inklusive Partner*innen.

    Methode:

    Ärzt*innen der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) entwickeln, erstellen und erproben modellhaft eine alters-, entwicklungs- und bildungsangepasste ärztliche Unterrichtseinheit an Schulen im Sinne von „Good Practice“. Unterstützt wird dieses Projekt durch die BZgA und den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV). Präsentiert werden sowohl das im April 2017 deutschlandweit gestartete Projekt als auch die ersten Ergebnisse der von April – Oktober 2018 durchgeführten Evaluation.

    Zusammenfassung:

    Junge Menschen in der Pubertät fühlen sich unverwundbar. Doch gerade das weibliche Genitale ist während der Pubertät und Adoleszenz bis ca. 25 Jahre auf Grund morphologischer und physiologischer Besonderheiten besonders anfällig für sexuell übertragbare Infektionen. Frühe Kohabitarche gilt deshalb als ein wichtiger Risikofaktor z.B. für eine persistierende HPV-Infektion. Sowohl die Vermittlung des notwendigen Wissens zu STI als auch das Erreichen einer ausreichenden subjektiven Akzeptanz der Problematik und die Einschätzung des persönlichen Risikos erhöhen in den Zielgruppen das Gefühl von Selbstwirksamkeit und stärken nachhaltig die Handlungskompetenz. Diese Förderung von Empowerment ist eine entscheidende Voraussetzung für den präventiven Erfolg durch Anwendung geeigneter Verhütungsmaßnahmen, das rechtzeitige Aufsuchen von Arztpraxen, sowie die Nutzung von Testangeboten und Impfungen. Ärzt*innen sind für die Vermittlung dieser schambesetzten Themen wegen ihrer hohen Akzeptanz in der Zielgruppe besonders geeignet.


    #