Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 117
DOI: 10.1055/s-0038-1671099
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie III
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die laparoskopische Sakrokolpo-/zervikopexie. Der optimale Weg für Patientinnen mit multikompartimentärem Defekt

S Haus
1   St.Josefs Hospital, Frauenklinik, Wiesbaden, Deutschland
,
B Gabriel
1   St.Josefs Hospital, Frauenklinik, Wiesbaden, Deutschland
,
C Wolf
1   St.Josefs Hospital, Frauenklinik, Wiesbaden, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die abdominale Sakrokolpo-/zervikopexie als Goldstandard in der Descensuschirurgie bei zentral betontem Defekt ist weitverbreitet, der laparoskopische Zugangsweg ist jedoch in vielen Kliniken noch kein Standard. Insbesondere bei jungen, aktiven Patientinnen, die außer einem operationswürdigen zentralen Defekt zusätzlich noch ausgeprägte Zysto- oder Rekto-/enterozelen aufweisen steht die multikompartimentäre Korrektur im Vordergrund. Es ist bislang unklar, ob eine tiefe Präparation mit Fixation am Levatormuskel bds. Vorteile gegenüber der klassischen Technik einer vaginalen Hinterwandfixation bietet.

    Methoden:

    Wir berichten als Beckenbodenzentrum von 193 Patientinnen die im Zeitraum vom 03/2013 – 02/2018 eine laparoskopische Kolpo-/Zervikosacropexie mit komplexer Beckenbodenrekonstruktion erhalten haben. 77 der 193 Patientinnen wurden aufgrund des ausgeprägten klinischen Befundes im Sinne einer kompletten Beckenbodenrekonstruktion mit einer tiefen hinteren Fixation bis zum M. levator ani beidseits teils inkl. Resektionsrektopexie behandelt. Alle Patientinnen erhielten präoperativ vor Indikationsstellung den Deutschen Beckenboden Fragebogen.

    Ergebnisse:

    Unser medianes Follow-Up beträgt 2,2 Jahre. Wir zeigen sowohl die niedrigen intra-/postoperativen Komplikationsraten als auch die langfristigen guten sowohl klinischen als auch QoL-Daten seitens der Patientinnen. Der Benefit einer tiefen Präaparation bis zum Beckenboden soll evauliert werden.

    Die Studie ist aktuell noch laufend.

    Zusammenfassung:

    Wir können zeigen dass eine komplette Beckenbodenrekonstruktion laparoskopisch in geübter Hand gut durchführbar ist und so zweitzeitige Operationen oder kombinierte Zugangswege sowie frühe Rezidiv-Operationen, insbesondere im hinteren Kompartiment vermieden werden können.


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