Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 124-125
DOI: 10.1055/s-0038-1671126
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Machbarkeitsstudie zum Nachweis von kultivierbaren Bakterien aus dem fetalen Mekonium während eines Kaiserschnitts

H Brinkmann
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
T Adam
2   Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH, Mikrobiologie CVK, Berlin, Deutschland
,
K Weizsäcker
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
L Maschirow
3   Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
L Pasura
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
A Schwickert
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
W Henrich
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
,
T Braun
1   Klinik für Geburtsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Campus Virchow-Klinikum, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Lange Zeit ging man von einer sterilen intrauterinen Fetalentwicklung aus. Dank neuer molekularbiologischer Methoden ist der Nachweis von bakterieller DNA und die Bestimmung von Bakterienstämmen möglich. Die Frage, ob der fetale Darm bereits vorgeburtlich mit vitalen, kultivierbaren Bakterien besiedelt wird oder die bakterielle DNA lediglich via maternal-plazentarem Transfer in den fetalen Darm gelangt, ist weiterhin ungeklärt. In einem Literaturreview konnten wir zeigen, dass in den bislang durchgeführten Studien insbesondere Probleme hinsichtlich der Kontamination bei der Probengewinnung, schwierige Kultivierung mancher Bakterienarten sowie widersprüchliche Ergebnisse bei der Reproduzierbarkeit mit fehlende Negativkontrollen auftraten.

    Fragestellung:

    Es stellt sich die Frage, ob es für den klinischen Alltag gelingt, ein stabiles und kontaminationsfreies Verfahren zur Gewinnung von fetalem Mekonium zu etablieren.

    Zielsetzung:

    Etablierung eines Protokolls zur kontaminationsfreien Gewinnung von fetalem Mekonium während eines Kaiserschnitts und Kultivierung bei reifen Neugeborenen.

    Material und Methoden:

    Bei Probandinnen mit primärer Sectio wird nach erweiterter körperlicher Desinfektion sowie Abdecken mittels neugefertigtem Sectiotuch nach Entwicklung des kindlichen Steißes das fetale Mekonium mittels Watteträger rektal abgestrichen. Noch im Operationssaal erfolgt der Transfer in Punktatflaschen.

    Ergebnisse:

    Nach einer aufwändigen Etablierungsphase an 15 Schwangeren mit jeweils Kontaminationsnachweis vor allem durch Hautkeime, konnte nun ein Protokoll entwickelt werden, mit dem fetales Mekonium kontaminationsfrei asserviert werden kann.

    Zusammenfassung:

    Aktuell gibt es kaum reproduzierbare Nachweise lebender Bakterien des intrauterinen und bisher als steril geltenden Milieus. Das von uns angewandte Protokoll erlaubt es während eines Kaiserschnitts, kontaminationsfrei fetales Mekonium zu gewinnen. Die Anzucht von vitalen Bakterien mit herkömmlichen Medien gelang bisher nicht, aktuell werden alternative Verfahren getestet.


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