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DOI: 10.1055/s-0038-1671127
Die Rolle von Vitamin D in der Zell-Zellinteraktion von Trophoblasten und Endothelzellen in einem präeklampsie-ähnlichem Modell
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Zielsetzung:
Die Präeklampsie stellt einen unabhängigen Risikofaktor für zukünftige Herz-Kreislauf-Erkrankungen der Mutter dar und geht ebenfalls mit kardiovaskulären Veränderungen der Nachkommen einher. Wir konnten zeigen, dass bereits zum Zeitpunkt der Geburt funktionelle Einschränkungen fetaler Endothelzellen aus präeklamptischen Schwangerschaften nachweisbar sind. Wir untersuchten nun, ob es außerdem zur Beeinträchtigung von Zell-Zell-Interaktionen zwischen Trophoblasten und Endothelzellen kommt und diese durch den Einsatz von 1,25 (OH)2 Vitamin D3 aufhebbar sind.
Methodik:
Aus Nabelschnurvenen sowie Nabelschnurblut wurden fetale Endothelzellen (human umbilical venous endothelial cells [HUVEC]/endothelial colony-forming cells [ECFC]) gewonnen. Des Weiteren standen eine Trophoblastenzelllinie [HTR8] sowie Endothelzellen aus Uteringefäßen (human uterine venous endothelial cells [HUtMVEC]) zur Verfügung. Serum aus unkomplizierten und präeklamptischen Schwangerschaften wurde gesammelt. Funktionelle Eigenschaften, wie Invasion und Migration sowie die Zellinteraktion wurden in Ko-Kulturmodellen mit oder ohne 1,25 (OH)2 Vitamin D3- Behandlung untersucht.
Ergebnisse:
Sowohl in einem Zell-Kokultur- und Invasionsmodell von HUVEC und ECFC als auch von HUtMVEC und HTR8 führte die Simulation von präeklampsie-ähnlichen Bedingungen zu einem verminderten Einwandern endothelialer Vorläuferzellen bzw. Trophoblasten in einen Endothelzellmonolayer, bestehend aus reifen Endothelzellen. Vitamin D war in der Lage, die hervorgerufenen negativen Effekte auf die funktionellen Eigenschaften zu neutralisieren. Des Weiteren konnte durch immunzytochemische Untersuchungen eine Zell-Zell-Interaktion zwischen unreifen und reifen Endothelzellen sowie reifen Endothelzellen und Trophoblasten gezeigt werden.
Zusammenfassung:
Die eingeschränkte Funktion fetaler Endothelzellen unter präeklamptischen Bedingungen lässt vermuten, dass pathogene Faktoren der dysfunktionellen Plazenta fetale Endothelzellen negativ beeinflussen und so bereits intrauterin zu zellulären Veränderungen beitragen. Physiologische Konzentrationen von Vitamin D fördern deutlich wichtige Zellfunktionen der Endothelzellen.
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