Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 128
DOI: 10.1055/s-0038-1671135
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin III
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung des Einflusses von maternalem Diabetes auf die myokardiale Deformierung mittels zwei-dimensionalem Wall Motion Tracking

C Enzensberger
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Frauenklinik, Abteilung für Pränataldiagnostik, Gießen, Deutschland
,
M Reitz
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Frauenklinik, Abteilung für Pränataldiagnostik, Gießen, Deutschland
,
O Graupner
2   Frauenklinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Deutschland
,
A Wolter
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Frauenklinik, Abteilung für Pränataldiagnostik, Gießen, Deutschland
,
V Müller
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Frauenklinik, Abteilung für Pränataldiagnostik, Gießen, Deutschland
,
J Herrmann
3   Statistikberatung Gießen, Gießen, Deutschland
,
R Axt-Fliedner
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Frauenklinik, Abteilung für Pränataldiagnostik, Gießen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die intrauterine Exposition gegenüber einem maternalen Diabetes ist assoziiert mit einem kardialen Remodeling-Prozess beim Feten. Ziel dieser Studie ist es, mögliche Unterschiede in der myokardialen Deformierung (global longitudinal peak systolic strain) bei Feten diabetischer Mütter im Vergleich zu gesunden Kontrollen mithilfe der 2D Wall Motion Tracking (WMT) – Technik zu untersuchen.

    Materialien:

    Es handelt sich um eine prospektive Querschnittsstudie. Zur Diabetes-Gruppe zählten ein präexistenter Diabetes, sowie der insulinpflichtige und diätetisch eingestellte Gestationsdiabetes. Das Gestationsalter war in beiden Gruppen gleichmäßig verteilt.

    Methoden:

    Die fetale Echokardiografie wurde mit einem Toshiba Aplio 500 durchgeführt. Die globalen longitudinalen peak systolic strain (GLPSS)-Werte des linken Ventrikels (LV) und des rechten Ventrikels (RV) wurden in beiden Gruppen bestimmt. Basierend auf einem apikalen 4-Kammer-Blick wurden Cine-Loops erfasst und digital gespeichert. Die Strain-Analyse erfolgte offline.

    Ergebnisse:

    60 Feten von Müttern mit Diabetes (Gruppe 1) und 103 Kontrollfeten (Gruppe 2) wurden in die Studie eingeschlossen. In Gruppe 1 zeigten sich höhere Werte für den links- (LV: -13,66 vs. -13,11, p = 0,749) und rechtsventrikulären GLPSS (RV: -12,85 vs. -12,01, p = 0,398) im Vergleich zu Gruppe 2, allerdings ohne statistische Signifikanz. Innerhalb der Diabetes-Subgruppen ließ sich kein signifikanter Unterschied im links- und rechtsventrikulären GPSS zwischen Kontrollfeten und Feten diabetischer Mütter feststellen.

    Zusammenfassung:

    Feten diabetischer Mütter zeigen tendenziell höhere Werte für den GLPSS, allerdings ohne statistische Signifikanz. Dies kann als Zeichen des kardialen Remodeling verstanden werden. Eine Bestätigung dieser ersten Resultate sollte anhand von prospektiven Studien mit größeren Fallzahlen bestätigt werden.


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