Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 169
DOI: 10.1055/s-0038-1671260
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Case-Report V
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rhabdomyolyse nach laparoskopischer modifiziert radikaler Hysterektomie

S Steinmacher
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
H Abele
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
SY Brucker
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
S Kommoss
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
B Krämer
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
FA Taran
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die postoperativ auftretende Rhabdomyolyse stellt eine seltene perioperative Komplikation dar. Klinisch äußert sich die Rhabdomyolyse, eine Destruktion quergestreifter Muskulatur, in Schmerzhaftigkeit und Schwellung der betroffenen Muskelregionen oder auch dem Auftreten von Myoglobinurie. Eine mögliche letale Folge stellt das konsekutiv auftretende Nierenversagen dar.

    Falldarstellung:

    Hiermit präsentieren wir den ersten Fall einer postoperativ nach einer gynäkologischen laparoskopischen Intervention aufgetretenen Rhabdomyolyse bei einer 39-jährigen Patientin mit Zervixkarzinom FIGO-Stadium Ib1 nach Durchführung einer modifiziert radikalen Hysterektomie und pelvinen Lymphonodektomie mit prolongierter Operationszeit bei ausgedehntem Adhäsionssitus. Postoperativ berichtete die Patientin von ausgeprägten Schmerzen in der rechten Wade. Laborchemisch zeigte sich eine Erhöhung der Kreatininkinase auf 9413 U/l (Normbereich < 170 U/l). Eine Einschränkung der Nierenfunktion konnte nicht festgestellt werden. Unter erhöhter Flüssigkeitszufuhr und analgetischer Therapie zeigte sich im postoperativen Verlauf eine Normalisierung der erhöhten Kreatininkinasewerte. Am sechsten postoperativen Tag konnte eine Entlassung der Patientin bei unauffälliger Klinik erfolgen. Anamnestisch zeigte sich kein Hinweis für das Vorliegen einer hereditären Myopathie.

    Zusammenfassung:

    Die postoperative Rhabdomyolyse stellt eine seltene Komplikation in der gynäkologischen laparoskopischen Chirurgie dar. Begünstigende Faktoren sollten Beachtung im perioperativen Management finden, um eine Schädigung der quergestreiften Muskulatur bei ausgedehnten gynäkologischen Eingriffen zu vermeiden.

    Bei Hinweisen auf eine genetische Disposition in Form einer herediären Myopathie sollte eine genetische Testung erwogen werden.


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