Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 190-191
DOI: 10.1055/s-0038-1671330
Poster
Freitag, 02.11.2018
Gynäkologische Onkologie IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Uterine Adenosarkome (AS) – adäquate Operation, Lymphonodektomie (LNE) und postoperative Therapien – Einfluss auf die Überlebensdaten

, Promotions- und Forschungsgruppe genitale Sarkome (DKSM)
J Schädler
1   Universitätsmedizin Greifswald, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren (DKSM), Frauenklinik, Greifswald, Deutschland
,
C Ständer
1   Universitätsmedizin Greifswald, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren (DKSM), Frauenklinik, Greifswald, Deutschland
,
M Zygmunt
1   Universitätsmedizin Greifswald, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren (DKSM), Frauenklinik, Greifswald, Deutschland
,
G Köhler
1   Universitätsmedizin Greifswald, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren (DKSM), Frauenklinik, Greifswald, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Bei auf den Uterus begrenzten AS wird eine totale Hysterektomie (THE) mit bilateraler Salpingo-Oophorektomie (BSO) empfohlen. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Parametrienresektion (RHE), einer systematischen LNE und einer adjuvanten Therapie wird kontrovers diskutiert. Für Deutschland existieren kaum Daten betreffs des Einflusses der genannten Maßnahmen auf das rezidivfreie- (RFS) und Gesamtüberleben (OS).

    Materialien und Methoden:

    Aus der Beratungsdatei des DKSM wurden 53 AS nach den zuvor genannten Kriterien analysiert.

    Ergebnisse:

    Insgesamt 47,2% der Patientinnen erhielten eine THE, 20,8% eine RHE und 32% anderweitige Operationsverfahren. 85,1% der AS wurden R0 reseziert. Eine pelvine/paraaortale LNE erfolgte in 32,1% (17,2% positive Lymphknoten). Keines der verwendeten Verfahren zeigte gegenüber einer alleinigen THE einen Einfluss auf die Überlebensdaten. Eine R0-Resektion führte zu einer Rezidivrisikoreduktion um 21%. Eine R1/2-Resektion und eine G3-Klassifizierung waren mit einem signifikant schlechterem Outcome (RFS+OS) verbunden. Frauen ohne Lymphknotenbefall zeigten ein längeres RFS und OS, jedoch führte eine systematische LNE nicht zu einem Überlebensvorteil. Eine BSO erbrachte keinen Überlebensvorteil. 27,5% der Patientinnen erhielten eine postoperative Therapie (54,5% Radiotherapie, 18,2% Hormontherapie, 18,2% Chemotherapie, 9,1% Kombinationstherapie). Die generelle Anwendung einer postoperativen Therapie führte zu keiner Verbesserung des RFS und OS. Mittels einer postoperativen Radiotherapie ließ sich jedoch eine Rezidiventwicklung ansatzweise verzögern (p = 0,104).

    Zusammenfassung:

    Die Therapie der Wahl ist die THE, eine R0-Resektion ist bei ausgedehnten AS anzustreben, eine LNE bzw. BSO erbringen keinen prognostischen Vorteil. Eine adjuvante Therapie ist routinemäßig nicht zu empfehlen, möglicherweise kann eine Radiotherapie zur Reduktion von Lokalrezidiven in Betracht gezogen werden.


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