Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 195
DOI: 10.1055/s-0038-1671342
Poster
Freitag, 02.11.2018
Gynäkologische Onkologie VI
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präoperative Diagnostik, Operationsindikationen und -methoden bei uterinen Leiomyosarkomen (LMS) unter Berücksichtigung adäquater und inadäquater Eingriffe

, Promotions- und Forschungsgruppe genitale Sarkome
D Trojnarska
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
,
H Lehnhoff
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
,
M Zygmunt
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
,
G Köhler
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Deutsches klinisches Kompetenzzentrum genitale Sarkome und Mischtumoren, Greifswald, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Die Therapie der Wahl des uterinen LMS ist die totale Hysterektomie ohne Tumor- und Uterusverletzung. Über die präoperativen bioptischen Methoden, die Operationsindikationen und die angewendeten Operationsmethoden gibt es jedoch kaum Daten. Bekannt ist, dass ein hoher Anteil der LMS inadäquat z.B. mittels Morcellement, Tumorexstirpation oder suprazervikaler Hysterektomie mit negativen Folgen für das progressionsfreie und Gesamtüberleben behandelt werden.

    Materialien, Methode:

    Aus dem Datenpool des DKSM wurden 260 voll dokumentierte uterine LMS aller Stadien (A) bzw. 190 LMS nur des Stadiums pT1ab (B) nach den o.g. Kriterien analysiert.

    Ergebnisse:

    Insgesamt 85 (A) bzw. 62 (B) (jeweils 32,6%) Fälle wurden einer Abrasio/Biopsie unterzogen. Davon wurde in 45,9 bzw. 51,6% die Diagnose eines Sarkoms nicht gestellt. In 27,1 bzw. 29% wurden die Befunde sogar als völlig regelhaft ausgewiesen. Tatsächlich wurden nur 33,7 bzw. 27,9% der Tumoren als LMS oder als anderes Sarkom/Malignom operiert. In 65 bzw. 70% erfolgte die Operation unter der Indikation eines Leiomyoms. Eine adäquate Therapie ohne Tumor und Uterusverletzung erhielten insgesamt nur 36,5 bzw. 41,6% aller LMS. Eine direkte Tumorverletzung (mehrheitlich durch ein Morcellement) erfolgte in 40,8 bzw. 42,6%. Eine alleinige Tumorexstirpation kam in 3,5 bzw. 4,7% eher selten vor. Obgleich beim LMS nicht indiziert, wurde in 18,4 bzw. 15,3% eine Lymphonodektomie und in 58 bzw. 53,2% eine bilaterale Ovarektomie vorgenommen. Letzteres ist auch dem hohen Anteil postmenopausaler Frauen von 53,2% geschuldet.

    Zusammenfassung:

    Aufgrund der schwierigen klinischen und bioptischen Diskriminierung zwischen LMS und LM werden die LMS in deutlich über 50% der Fälle inadäquat operiert.


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