Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 231-232
DOI: 10.1055/s-0038-1671459
Poster
Freitag, 02.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin VI
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich zwischen Fenoterol und Nifedipin zur Wehenhemmung

J Stepan
1   Klinikum Traunstein, Frauenklinik, Traunstein, Deutschland
,
V Laue
1   Klinikum Traunstein, Frauenklinik, Traunstein, Deutschland
,
A Bertges
1   Klinikum Traunstein, Frauenklinik, Traunstein, Deutschland
,
G Kutschka
1   Klinikum Traunstein, Frauenklinik, Traunstein, Deutschland
,
B Schiessl
1   Klinikum Traunstein, Frauenklinik, Traunstein, Deutschland
,
C Schindlbeck
1   Klinikum Traunstein, Frauenklinik, Traunstein, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Zur Behandlung von vorzeitiger Wehentätigkeit erfolgt bis zur 34. SSW meist eine Tokolyse mit Partusisten i.v., Nifedipin oral oder Atosiban. Sowohl das Nebenwirkungsspektrum, als auch die Applikationsart und die Kosten unterscheiden sich teils erheblich.

    Methodik:

    In einer retrospektiven Analyse wurden die Verläufe von 234 Schwangerschaften (25 x Gemini), die in den Jahren 2013 bis 2015 stationär wegen vorzeitiger Wehentätigkeit oder Zervixverkürzung vor der 36. SSW im Perinatalzentrum des Klinikums Traunstein behandelt wurden, untersucht.

    Ergebnisse:

    37 (15,8%) Schwangere wurden vor der 26. SSW, 86 (36,7%) zwischen 26+0 und 30+0 SSW, und 111 (47,4%) zwischen 30+0 und 36+0 SSW aufgenommen. 118 (50%) Pat erhielten Nifedipin p.o., 43 (18,4%) Fenoterol i.v., und 69 (29,5%) beides sequentiell. Atosiban wurde primär nur in 3 Fällen verwendet. In 21 Fällen kam es zur Entbindung unter tokolytischer Therapie, 213 Schwangerschaften konnten prolongiert werden, davon 69 (29,5%) bis nach der 38. SSW. In 92,3% der Fälle konnte eine RDS-Prophylaxe abgeschlossen werden.

    55,9% der Schwangerschaften nach Nifedipin bzw. 55,0% nach Fenoterol/Nifedipin-Sequenz führten zu einem reifgeborenen Kind, während es bei alleiniger Fenoterol-Therapie nur 44,1% (19/43) waren. Bei 8 Schwangeren kam es unter Tokolyse mit Fenoterol in Kombination mit Betametason zu einem Lungenödem, während unter Nifedipin nur ein Fall von schwerer Hypotonie auftrat.

    Zusammenfassung:

    Eine Tokolyse mit Nifedipin oral ist mindestens so wirksam wie die Gabe von Fenoterol, aber mit weniger Nebenwirkungen verbunden. Auch aufgrund der einfachen Applikationsart und der niedrigen Kosten sollte dieser Art der Tokolyse bevorzugt werden.


    #