Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 232
DOI: 10.1055/s-0038-1671461
Poster
Freitag, 02.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin VI
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Angiogene Faktoren im Schwangerschaftsverlauf bei Frauen mit systemischen Lupus erythematodes (SLE) und/oder Antiphospholipid Syndrom (APS)

K Mayer-Pickel
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
C Stern
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
K Eberhard
2   Computational Bioanalytics, Center for Medical Research, Graz, Österreich
,
M Cervar-Zivkovic
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
,
B Obermayer-Pietsch
3   Division of Endocrinology and Diabetology, Department of Internal Medicine and Endocrinology Lab Platform, Graz, Österreich
,
U Lang
1   Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Graz, Österreich
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    In Schwangerschaften mit Systemischen Lupus erythematodes (SLE) oder Antiphospholipid Syndrom (APS) kann es in bis zu 20 – 30% zum Auftreten einer Präeklampsie (PE) kommen. Eine Dysbalance der angiogenen Faktoren Endoglin, soluble fms-like tyrosine kinase 1(sFlt-1) und placental growth factor (PlGF) spielt bei der Pathophysiologie der PE eine immense Rolle.

    Methoden:

    Im Rahmen dieser prospektiven Studie wurden bei 17 Frauen mit primären APS (PAPS), 18 Frauen mit sekundären APS (SAPS) und 23 Frauen mit SLE alle 4 Wochen Serumproben entnommen und sFlt-1, PlGF und Endoglin bestimmt.

    Ergebnisse:

    35 Frauen mit PAPS, 16,7% der Frauen mit SAPS und 8,7% der Frauen mit SLE entwickelten eine Präeklampsie. Wir konnten keine Unterschiede von sFlt-1, PlGF und sFlt-1/PlGF-ratio zwischen den 3 Gruppen (PAPS, SAPS und SLE) nachweisen. Die medianen Endoglin-Werte bei Frauen mit PAPS waren signifikant höher als bei Frauen mit SAPS und SLE in der 24.(p = 0,049) 28. (p = 0,008) und 36. Schwangerschaftswoche (p = 0,014). Diejenigen Frauen mit PAPS, SAPS und SLE, die eine Präeklampsie entwickelten, hatten eine signifikant höhere sFlt-1/PlGF-ratio, signifikant höhere sFlt-1 und Endoglin-Werte sowie signifikant niedrigere PlGF-Werte ab der 20. Schwangerschaftswoche im Vergleich zu Frauen mit einem normalen Schwangerschaftsverlauf.

    Schlussfolgerungen:

    Unserer Daten zeigen, dass durch Veränderungen angiogener Faktoren im Schwangerschaftsverlauf eine Präeklampsie bei Frauen mit APS und/oder SLE vorhergesagt werden kann. Anhand dieser Daten wäre eine frühzeitige Erkennung einer Präeklampsie bei Hochrisikoschwangerschaften mit APS und SLE möglich. Eine intensivierte Betreuung dieser Patientinnen mit regelmäßiger Bestimmung, insbesondere der sFlt-1/PlGF-ratio für ein verbessertes maternale sund neonatales Outcome ist daher anzustreben.


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