Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 256
DOI: 10.1055/s-0038-1671536
Poster
Freitag, 02.11.2018
Case-Report II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Idiopathische granulomatöse Mastitis in der Schwangerschaft

B Eser
1   St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Frauenklinik, Wiesbaden, Deutschland
,
V Dumler
1   St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Frauenklinik, Wiesbaden, Deutschland
,
C Hammerle
1   St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Frauenklinik, Wiesbaden, Deutschland
,
B Gabriel
1   St. Josefs-Hospital Wiesbaden, Frauenklinik, Wiesbaden, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die idiopathische granulomatöse Mastitis ist eine seltene benigne Brusterkrankung, die Frauen im reproduktiven Alter betrifft und häufig mit einer Schwangerschaft assoziiert ist. Die Ätiologie ist unbekannt, weshalb Diagnose und Therapie eine Herausforderung darstellen.

    Fall:

    Die 34-jährige Patientin stellte sich in der 34. SSW mit V.a. auf periareolären Abszess der Mamma links vor. Sonographisch ließ sich eine Hautverdickung und ein unscharf begrenzter Befund darstellen. Es erfolgte eine Abszessspaltung und Antibiotikatherapie. Bei persistierender Abszedierung wurde mittels Stanzbiopsie eine granulomatöse Mastitis gesichert. Die Patientin stillte primär ab und erhielt eine Stoßtherapie mit Dexamethason. Darunter bildete sich ein Fistelgang, der exzidiert wurde. Weitere frustrane Therapieversuche mit Cortison, Antibiotika, Cabergolin und Bromocriptin wurden durchgeführt. Es kam erneut zur Fistelgangbildung und es bestand eine sekundäre Galaktorrhoe. Das Narbengewebe wurde exzidert und eine VAC-Anlage durchgeführt. Bei Wundheilungsstörung erfolgte eine Vorstellung zur Zweitmeinung im Wundzentrum, bei senologischen Kollegen und in der plastischen Chirurgie. Hier wurde die Mastektomie erwogen. Zuvor erfolgte ein nochmaliger konservativer Therapieversuch mit einer Cortisonstoßtherapie über mehrere Wochen. Hierunter verheilte die Wunde sekundär beschwerdefrei.

    Schlussfolgerungen:

    Die Diagnosesicherung einer idiopathischen granulomatösen Mastitis ist schwierig. Selbst in Brustzentren vergeht Zeit bis die Diagnose gesichert wird. Dies kann für die betroffenen Frauen mit jungem Erkrankungsalter belastend sein, zu Komplikationen und zu deutlichen kosmetischen Beeinträchtigungen führen. Die Therapie ist auch in der Literatur unklar. Als Therapieoption hat sich die Cortisontherapie als effektivste gezeigt. Bei keinem oder geringem Therapieansprechen können chirurgische Maßnahmen bis hin zur Mastektomie durchgeführt werden. In unserem Fall war eine langanhaltende immunologische konservative Therapie zielführend.


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