Zielsetzung:
Die aktuelle Analyse zielt auf die Korrelation der auf zirkulierenden Tumorzellen
basierten Liquid biopsy mit der mRNA-Biomarkerkonvertierung zwischen primärem und
metastasiertem Mammakarzinom sowie mit den Überlebensdaten bei den Patientinnen mit
konvertiertem und stabilem intrinsischen Subtyp zur Generierung prognostischer Hypothesen.
Materialien:
In die Auswertung wurden 34 Patientinnen mit Mammakarzinom aus der NCT CONCORD Datenbank
Heidelberg eingeschlossen, von denen Biopsien von Primarius und der Metastase sowie
CTC Daten vorliegen.
Methoden:
RT-qPCR wurde für die Gene ESR1, PGR, ERBB2 und MKI67 mit den Referenzgenen B2 M und
CALM2 durchgeführt. Die Enumeration der intakten (iCTC) und apoptotischen (aCTC) zirkulierenden
Tumorzellen erfolgte mit dem CellSearch System. Die iCTC und aCTC Enumeration erfolgte
zur Baseline und nach einem Zyklus der zytotoxischen Systemtherapie oder nach drei
Zyklen antihormoneller Therapie und wurde bei ≥5 CTC/7,5 ml als positiv gewertet.
Ergebnisse:
Basierend auf mRNA-quantifizierter Biopsie der Metastasen, zeigte sich nach einem
Zyklus der Systemtherapie sowohl unter den luminalen (p = 0,038) als auch unter den
triple negativen Patientinnen (p = 0,035) eine signifikante Herunterregulation insbesondere
der aCTCs im Vergleich zu den intakten iCTCs und zur CTC-Gesamtzellpopulation. Patientinnen
mit stabilem intrinsischen Subtyp zeigten einen signifikanten Vorteil im Gesamtüberleben
im Vergleich zu den Subtype-Konvertierern (p = 0,010). Diese Tendenz war bezüglich
des progressionsfreien Überlebens ebenfalls evident, aber wegen limitierter Patientenkohorte
insignifikant.
Zusammenfassung:
Ein mRNA-basierter Vergleich von Primärtumor mit den Biopsien der distanten Metastasen
bezüglich der Stabilität bzw. Konversion des intrinsischen Subtyps und der Konvertierung
einzelner Biomarker könnte, insbesondere in Synergie mit den Daten über die Dynamik
der apoptotischen Fraktion der zirkulierenden Tumorzellen, neue prognostische Surrogatmarker
generieren.