Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 285
DOI: 10.1055/s-0038-1671627
Freie Vorträge
Freitag, 02.11.2018
Liquid biopsy: was, wann und wie?
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Korrelation der CTC-Dynamik und der mRNA-quantifizierten Biomarkerkonvertierung zwischen primärem und metastasiertem Mammakarzinom

S Stefanovic
1   Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
,
R Wirtz
2   Stratifyer Molecular Pathology GmbH, Köln, Deutschland
,
T Deutsch
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
P Sinn
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Hartkopf
4   Unifrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
F Schütz
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Bohlmann
1   Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
,
M Sütterlin
1   Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
,
A Schneeweiß
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Wallwiener
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die aktuelle Analyse zielt auf die Korrelation der auf zirkulierenden Tumorzellen basierten Liquid biopsy mit der mRNA-Biomarkerkonvertierung zwischen primärem und metastasiertem Mammakarzinom sowie mit den Überlebensdaten bei den Patientinnen mit konvertiertem und stabilem intrinsischen Subtyp zur Generierung prognostischer Hypothesen.

Materialien:

In die Auswertung wurden 34 Patientinnen mit Mammakarzinom aus der NCT CONCORD Datenbank Heidelberg eingeschlossen, von denen Biopsien von Primarius und der Metastase sowie CTC Daten vorliegen.

Methoden:

RT-qPCR wurde für die Gene ESR1, PGR, ERBB2 und MKI67 mit den Referenzgenen B2 M und CALM2 durchgeführt. Die Enumeration der intakten (iCTC) und apoptotischen (aCTC) zirkulierenden Tumorzellen erfolgte mit dem CellSearch System. Die iCTC und aCTC Enumeration erfolgte zur Baseline und nach einem Zyklus der zytotoxischen Systemtherapie oder nach drei Zyklen antihormoneller Therapie und wurde bei ≥5 CTC/7,5 ml als positiv gewertet.

Ergebnisse:

Basierend auf mRNA-quantifizierter Biopsie der Metastasen, zeigte sich nach einem Zyklus der Systemtherapie sowohl unter den luminalen (p = 0,038) als auch unter den triple negativen Patientinnen (p = 0,035) eine signifikante Herunterregulation insbesondere der aCTCs im Vergleich zu den intakten iCTCs und zur CTC-Gesamtzellpopulation. Patientinnen mit stabilem intrinsischen Subtyp zeigten einen signifikanten Vorteil im Gesamtüberleben im Vergleich zu den Subtype-Konvertierern (p = 0,010). Diese Tendenz war bezüglich des progressionsfreien Überlebens ebenfalls evident, aber wegen limitierter Patientenkohorte insignifikant.

Zusammenfassung:

Ein mRNA-basierter Vergleich von Primärtumor mit den Biopsien der distanten Metastasen bezüglich der Stabilität bzw. Konversion des intrinsischen Subtyps und der Konvertierung einzelner Biomarker könnte, insbesondere in Synergie mit den Daten über die Dynamik der apoptotischen Fraktion der zirkulierenden Tumorzellen, neue prognostische Surrogatmarker generieren.