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DOI: 10.1055/s-0038-1671656
Geburtsmodus bei Frühgeborenen: Eine retrospektive Single Center Erhebung
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Zielsetzung:
Der optimale Geburtsmodus für frühe Frühgeborene ist unklar. In einer deskriptiven Analyse haben wir das neonatale Outcome für per Spontanpartus oder Sectio geborene Kinder zwischen 23+0 und 28+6 Schwangerschaftswochen verglichen.
Methode:
Für diese retrospektive Kohortenstudie wurden 54 Einlingsgeburten aus dem Zeitraum 2012 – 2016 eingeschlossen. In beiden Gruppen handelte es sich um spontan einsetzende Frühgeburtlichkeit bei Schädellage. Die Gruppen unterschieden sich nicht relevant bzgl. prä- oder intrapartaler Morbidität. Verglichen wurden NA-pH, 5-Minuten APGAR, IVH 3 °/4 ° sowie Cerebralparese mit zwei Jahren.
Ergebnisse:
Von 30 angestrebten vaginalen Geburten waren 26 erfolgreich (87%). Drei Frühgeborene hatten einen NA-pH ≤7,2 (10%), vier einen 5-Minuten-APGAR ≤5 (13%), drei eine IVH ≥3 (10%) und drei eine Cerebralparese nach zwei Jahren (10%).
23 Frühgeborene wurden per indizierter Sectio geboren. Drei Frühgeborene hatten einen NA-pH ≤7,2 (13%), drei einen 5-Minuten-APGAR ≤5 (13%). Ein Kind entwickelte eine bilaterale IVH 4. Grades (4%) und zwei eine Cerebralparese (9%).
Zusammenfassung:
Angesichts der weitgehenden klinischen Übereinstimmung der Sectio- und Spontanpartus-Gruppen weisen unsere Daten (trotz des retrospektiven Studiendesigns) daraufhin, dass der Geburtsmodus bei frühen Frühgeborenen keine große Rolle für das Outcome spielt. Ein Effekt der Spontangeburt auf der IVH-Rate ist nicht auszuschließen. Die Frühgeburtlichkeit an sich scheint einen deutlich größeren Einfluss auf das kurz- wie auch langfristige Neonatal Outcome zu haben.
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